24 Stunden open (Karlsruhe)

28. November 2011

Das Studentenzentrum Z 10, in welchem ich gestern auftreten durfte, lag umme Ecke rum vom kleinsten Rotlichtviertel, welches ich je gesehen. Das Viertel war in Wahrheit gar kein Viertel sondern eine circa 20 Meter lange Fußgängerzone, in der sich ein Laufhaus an das andere reihte und die natürlich, hallo, alles muss seine Ordnung haben, durch ein Verkehrsschild für Fußgängerzone, eine weiße Frau auf blauem Grund, die ein weißes Kind auf blauem Grund an ihrer Hand spazieren führt, sowohl am Ein- wie auch am Ausgang gekennzeichnet wurde. Keine Ahnung, was die Arbeiter sich gedacht haben, als sie diese Schilder dort aufstellen mussten. Anders als manche Band, die den Studentenclub rockten, habe ich aber nicht mein gesamtes Geld dorthin getragen. Bisschen was ist noch übrig. Bedanken möchte ich mich beim Studentenkoch für den vorzüglichen Burgunderbraten mit Weihnachtsklößen und Wirsinggemüse und natürlich für den Gurken-Gin-Tonic, der echt lecker geschmeckt hat. Nachdem in der ersten Hälfte meiner Lesung ein paar lustige Jungs durch Trinksprüche und Pornogeräusche von ihren Taschentelefonen auf sich aufmerksam machten, komisch, dass die mich an den durchgenudelten Spießerfilm ‚Feuerzangenbowle‘ erinnerten, wurde es in der zweiten Hälfte dann noch richtig gut, ging sogar in die Verlängerung. Heute, im Zug, habe ich bei der Zeitungslektüre überlegt, ob ich nicht eine neue Rubrik eröffnen sollte, nämlich: ‚Fragen, die wir fast nicht verstehen wollen‘. Im, mittlerweile zum CDU-Parteiblatt mutierten, Lokalteil der Berliner Zeitung formuliert nämlich Mathias Raabe (mit freundlicher Hilfe eines Setzers?): „Und wer kann da nicht auch 25 Jahre später nicht noch den Text von „99 Luftballons“ auswendig?“

Tipp für heute: Sagen, dass die Kommentare bei You Tube noch in eine fiel schlümmere Rechtschreibung sein.

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