Boten des Horrors

2. September 2018

Gefühle kann man nicht messen, jedenfalls noch nicht und das gefällt mir auch ganz gut so. Stellt euch doch bitte mal vor, es wäre soweit und der Partner oder die Partnerin könnte heimlich in der Nacht bei dir hinterm Ohr mit einem Gerät ablesen, ob du auch wirklich noch so verliebt in sie oder ihn seiest, wie du immer wieder vorgibst. Horror, oder? Erlebe ich hoffentlich nicht mehr. Der wissenschaftlichen Entwicklung weit voraus sind allerdings solch furchtbaren Begriffe wie Volksempfinden, Rechtsempfinden oder gefühlte Temperatur. Die werden mittlerweile fast flächendeckend verwendet. Die gefühlte Temperatur wird manchmal sogar beim Deutschen Wetterdienst angegeben. Wie misst man die denn, bitte? Sagt da jemand: „Mir ist kalt“ und dann fragt ein anderer „Wie kalt denn?“ und der antwortet „So ca. 5 Grad“? Wird, wie bei der Ermittlung von Umfragen, eine Menschengruppe erwählt, die das Bevölkerungsbild spiegelt und die dann befragt? Aber die „gefühlte Temperatur“ wird ja häufig auch in der Vorhersage bekannt gegeben. „Wie warm wird ihnen morgen nachmittag bei einer Windgeschwindigkeit von 15 m pro Sekunde, einer Außentemperatur von 16 °C, einer Luftfeuchtigkeit von…?“ Da müssen sich unsere Experten eigentlich nicht wundern, wenn auch wieder von Volks- oder Rechtsempfinden angefangen wird zu schwafeln. In seiner ekelhaftesten Variante noch mit dem Vorsatz: gesund.

Heute: Berlin, Jägerklause, 20 Uhr: Reformbühne Heim & Welt mit Jakob Hein, Falko Hennig, Heiko Werning, Jürgen Witte (aus seinem Sommerurlaub in Steglitz zurück), Gott und mich, sowie den gefühlt besten Superstargästen die wir je an einem 2. September im Jahre 2018 hatten Susanne Schirdewahn (DEO – Des Esels Ohr) und Danny Dziuk (der Echte!)

Allgemein | Kommentare

Kommentar schreiben

  •  
  •  
  •  

Verfolge neue Kommentare zu diesem Beitrag mit diesem Kommentar-Feed.

Kategorien