Mal was Neues

20. Oktober 2018

Der post-jugoslawische Staat Montenegro will zukünftig das Sitzenbleiben beim Abspielen seiner Nationalhymne bestrafen. Vorgesehen ist ein Bußgeld von bis zu 2.000 € und zwar nicht nur für Staatsbürgerinnen und Staatsbürger sondern für alle, die beim Abspielen der Nationalhymne anwesend sind. Ministerpräsident Dusko Markovic, im Übrigen ein Sozialist (ein nationaler Sozialist?): „Wir wollen niemanden zwingen. Aber jedes Mal, wenn jemand nicht aufsteht, wird er eine Strafe zahlen müssen, wenn wir erfahren, dass er nicht aufgestanden ist.“ Und damit das auch erfahren wird, fordert er sämtliche Montenegriner auf Sitzenbleiber zu melden. Zustimmung in der Bevölkerung gibt es durchaus, ein willkürlich ausgewählter Staatsbürger im Interview: „Man kann doch nicht sitzen bleiben, wenn die Hymne läuft. Wo auf der Welt gibt es denn sowas?“ Ja, wo? Äh, mal nachdenken. In Berlin zum Beispiel? Genau, ich bin noch nie aufgestanden bei einer Hymne, außer ich stand sowieso zufällig schon. Ach, kleiner Tipp an klamme Nationalisten, welche an der Regierung sein sollten. Wie wäre es mit 5.000 € Strafe falls man nicht vor einem Porträt des Staatspräsidenten niederkniet? 8.000 € wenn man die Fahne nicht küsst? Oder gleich 100.000 € für ironische Bemerkungen über Regierungsbeschlüsse? Hat die AfD eigentlich ähnliche Forderungen bereits in ihrem Parteiprogramm?

Heute: Berlin, Alte Kantine, 20 Uhr: Kantinenlesen mit Jacinta Nandi, Foxy Freestyle, Dan Richter, Sven van Thom und mich

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