Startseite
31. Mai 2023
„Und ich danke Olaf, Herrn Bundeskanzler, für seine persönliche Entschlossenheit, die in vielerlei Hinsicht zur Bestimmung für ganz Europas wird.“ Laut tagesschau.de sagte dies der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyi. Könnte natürlich auch sein, es handelt sich lediglich um ein Beispiel für katastrophale Arbeitsethik in einer deutschen Nachrichtenredaktion.
Tipp für heute: Einmal wenigstens kurz drüber gucken, wenn man etwas geschrieben hat.
Ahne |
Allgemein |
28. Mai 2023
Heute ist nicht nur Karneval der Kulturen, ich hoffe mal, die dort Auftretenden bekommen keine Probleme mit Identitären, welche streng darüber wachen, wer welches Kostüm anzieht, wer welche Musik spielt, wer welche Frisur trägt, könnte sich schließlich um kulturelle Aneignung handeln. Heute ist nicht nur Stichwahl in der Türkei, wo sich beide Präsidentschaftskandidaten in Ausländerfeindlichkeit zu überbieten versuchen, um die Stimmen radikaler Nationalisten abzugreifen. Nein, heute ist auch Start der Open-Air-Saison bei der Reformbühne Heim & Welt in der Freien Internationalen Tankstelle im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg. Bier und Brause sind längst kaltgestellt, die Mauersegler befinden sich in der Luft und sämtliche teilnehmenden Sterne der Vortragskunst ölen vermutlich gerade ihre Stimmen oder basteln an den Instrumenten herum. Ich werde zur Feier des Tages extra die Fenster meiner Lesebrille putzen! Yes! Die von meiner Wohnung putzte ich gestern schon. Aua, aua, Muskelkater.
Heute: Berlin, FIT-Tankstelle, 19 Uhr: Reformbühne Heim & Welt (Start in die Open-Air-Saison) mit Susanne M. Riedel, Frank Sorge, Falko Hennig, Gott und mich, sowie den phantastischen Superstargästen Susann Rehlein (‚Susann Rehleins versaute Hausapotheke‘), Andreas ‚Bohni‘ Kampa (Ex-‚Chaussee der Enthusiasten‘) und FALK (liebevoll-pöbelnder Liedermacher)
Ahne |
Allgemein |
23. Mai 2023
Juchhu! Die Friedrichstraße wird wieder für den Autoverkehr freigegeben. Die Deutsche-Autofahrer-Einheitspartei aus CDU und SPD (AfD und FDP werden sich ganz bestimmt demnächst anschließen) zeigt klare Kante gegen die Klimawandel-Hysteriker. Keinen Reifenbreit den wohlhabenden linksgrün-versifften Kleblingskindern und ihren ausländischen Messerstecherfreunden! Wir freuen uns auf den Ausbau der Berliner Autobahnen. 25 neue sind schon in Planung. Mindestens eine von ihnen muss von Marzahn, über den Alex, durchs Brandenburger Tor, bis nach Walhalla führen, vielleicht sogar zwei. Dann läufts auch wieder mit dem Verkehr.
Tipp für heute: Daumen drücken.
Ahne |
Allgemein |
21. Mai 2023
Ich weiß, ich weiß, Hertha ist abgestiegen und der nächste Weltkrieg droht, ich aber beschäftige mich heute mit den Problemen vor meiner Haustür. An dieser nämlich fand ich letzte Woche ein Zettelchen vor. Nun, sagen wir eher einen Zettel, A4, auf welchem ein „Junges Paar“ in fein säuberlicher Handschrift mit Datumsangabe bei den „Liebe(n d.A.) Nachbarinnen und Nachbarn“ nachfragt, ob sie eventuell über eine Eigentumswohnung verfügen würden, die sie zu einem „fairen Preis“ „ohne zwischengeschalteten Makler“ zum beiderseitigen Vorteil an das junge Paar verkaufen wollen würden. Sie hoffen dabei „auf ein wenig Glück“ und schreiben „Gemeinsam haben wir dank harter Arbeit und unserer sparsamen Lebensweise genug Geld gespart, um uns den Traum einer eigenen Wohnung erfüllen zu können. Wir suchen für unser geplantes Familienglück eine Wohnung mit min. (Abkürzung für mindestens? d.A.) 4 Zimmern, 2 Bädern und einem Balkon/Terrasse (kein Hubschrauberlandeplatz! d.A.).“ Ich stelle mir das folgendermaßen vor. Das junge Paar, sie 23, er 22, arbeiten seit mehr als.., äh, zig Jahren echt hart, sie im Stahlwerk, er auf dem Bau, weil sie schließlich einen Traum haben. Eine eigene Wohnung. Klein, mindestens 4 Zimmer, aber fein. Wegen Familiengründung. Wegen Glück. Dafür lohnt es sich sparsam zu leben, Knäckebrot mit Margarine zu essen, zum Urlaub mit dem Zelt an den Müggelsee zu trampen. Ich drücke dem jungen Paar jedenfalls alle erdenklichen Daumen, die mir zur Verfügung stehen. Vielleicht reicht die gesparte Million ja, für eine bescheidene Eigentumswohnung „in Mitte oder Prenzlauer Berg“. Auf gute Nachbarschaft!
Heute: Berlin, Schankwirtschaft Baiz, 19 Uhr: Reformbühne Heim & Welt (Abschlussabend der Indoor-Saison) mit Susanne M. Riedel, Heiko Werning, Spider, Falko Hennig, Gott und mich, sowie unserem Superstargast Titus Waldenfels (Gitarrero aus München!)
Ahne |
Allgemein |
19. Mai 2023
„Die Inflation ist (…) nicht nur ein ökonomisches sondern auch ein soziales Problem. Diejenigen mit den geringsten Einkommen sind von den steigenden Preisen am meisten betroffen. Insofern kann es auch sinnvoll sein, insbesondere bei diesen Gruppen die Löhne anzuheben.“ So äußerte sich, laut web.de, der Chef-Anlagestratege der Deutschen Bank für Privat- und Firmenkunden. Ich denke, man darf dann aber auch nicht vergessen, dass die Reichen für gewöhnlich sehr viel mehr einkaufen. So gesehen sind sie von den steigenden Preisen natürlich noch wesentlich mehr betroffen. Läppert sich nämlich.
Heute: Potsdam, Waschhaus, 20 Uhr: Ahne liest aus seinem autobiografischen Roman ‚Wie ich einmal lebte‘ und singt ein Liedchen (vielleicht sogar zwei)
Ahne |
Allgemein |
18. Mai 2023
Zu Himmelfahrt ist Jesus Christus, der Sohn Gottes, in den Himmel gefahren. Wie und warum, das ist umstritten. Die einzigen Zeugen sind bereits gestorben und fotografische Aufnahmen existieren leider nicht, weil die Fotografie damals noch in den Kinderschuhen steckte. Sicher ist, das bereits Ende der sechziger Jahre des 16. Jahrhunderts am Himmelfahrtstag einige Menschen alkoholische Getränke zu sich nahmen, so wie auch an allen anderen Tagen. Daraus entwickelte sich dann der Brauch zu Himmelfahrt Frauen in Gewässer zu werfen und mit eingepullerter Hose in der S-Bahn herum zu liegen. Erwachsenenwindeln werden, nicht nur aus diesem Grund, immer populärer. Das nächste Mal erkläre ich euch Fasching. Oder den Tag der Volkspolizei.
Tipp für heute: Schon mal Stullen schmieren für die Reise nach Potsdam, wo ich morgen im Waschhaus auftrete.
Ahne |
Allgemein |
14. Mai 2023
Ich kann das Reisen per Eisenbahn nur wärmstens empfehlen. Klar, gibt es ab und zu mal unangenehme Erlebnisse, zum Beispiel, äh.., gerade fallen mir gar keine ein, auf jeden Fall aber lernt man immer wieder interessante Menschen kennen. In der Nacht vom Mittwoch zum Donnerstag fuhr ich von Halle an der Saale mit dem Zürcher Nachtzug nach Leipzig an der Pleiße und von dort mit dem allerletzten Bummelzug nach Finsterwalde. In diesem unterwegs war auch ein Niederlausitzer Original. Ein korpulenter Herr, der jeder Ein- und Aussteigenden, der männlichen Variante ebenso, die Tür öffnete und fragte, wohin sie wollten. Er sagte auch die kommenden Stationen an und informierte die Reisenden, dass es früher gestattet war in Zügen zu rauchen und man die Fenster öffnen konnte. Dies tat er mit angerauchter Zigarette im Mundwinkel, die jedoch nicht brannte. Manchmal lief er durch die Reihen, fragte freundlich nach Geld. Niemand gab ihm welches. Schien er nicht schlimm zu finden. Als die Schaffnerin die Fahrkarten kontrollierte, zuckte er mit den Schultern. „Hab keine.“ Sie wies ihn darauf hin, dass sie nun ein erhöhtes Beförderungsentgelt verlangen müsse. Er antwortete: „60 Euro, oder?“ Sie: „Aber sie haben doch keine 60 Euro.“ Er: „Nein, 60 Euro, die habe ich nicht.“ Als wäre es eine Art Formel lief die Schaffnerin an ihm vorbei und beide gingen weiter ihrer Arbeit nach. Die Schaffnerin kontrollierte Fahrgäste, der Herr mit der Zigarette im Mundwinkel sagte die nächste Station an: „Finsterwalde, Niederlausitz.“ Ich musste raus. Er: „Und jetzt schön ins Bett, oder?“ Ich: „Richtig. Gute Weiterreise.“
Heute: Berlin, Schankwirtschaft Baiz, 19 Uhr: Reformbühne Heim & Welt mit Susanne M. Riedel, Heiko Werning, Spider, Falko Hennig, Frank Sorge, Gott und mich, sowie der Super-Gaststar-Band ‚Formularh‘ (nur echt mit dem h am Ende!)
Ahne |
Allgemein |
10. Mai 2023
Es ist einfach nicht zu fassen, was las ich gestern (oder war es vorgestern?) beim RBB als Schlagzeile, „Biergarten-Besucher müssen diesen Sommer in sauren Apfel beißen“. Wenn ich in einen Biergarten gehe, will ich gefälligst Bier trinken und nicht in saure Äpfel beißen. Kann doch wohl nicht wahr sein! Von mir aus können sie das ja zusätzlich anbieten. Saure Äpfel. Wer ’s mag? Aber doch nicht als Zwang. Außerdem wenn, ja, dann fordere ich, dass diese „Biergärten“ in „Saure-Äpfel-Gärten“ umbenannt werden. Sonst ist das doch Verarschung pur.
Heute: Halle/Saale, Literaturhaus Halle, 19 Uhr: Ahne liest aus ‚Wie ich einmal lebte‘, singt ein Liedchen (oder zwei) und unterhält sich mit dem Moderator Raban Schuster
und morgen Do. 11.5.
Finsterwalde/Niederlausitz, Buchhandlung Mayer, 19:30 Uhr: Ahne liest aus ‚Wie ich einmal lebte‘ und singt ein Liedchen (oder zwei)
und übermorgen Fr. 12.5.
Angermünde, Jugendkulturzentrum ‚Alte Brauerei‘, 20 Uhr: Ahne liest aus ‚Wie ich einmal lebte‘ und singt ein Liedchen (oder zwei)
Ahne |
Allgemein |
7. Mai 2023
Eines unterscheidet den aktuellen US-amerikanischen Präsidenten, der sich für eine weitere Amtsperiode bewerben will, von der Mehrheit der Bevölkerung im zumindest ostasiatischen Raum. Er hat keinerlei Angst davor sein Gesicht zu verlieren. Joseph Biden, genannt Joe, zur Presse: „Ich habe verdammt viel Weisheit erlangt. Ich weiß mehr als die große Mehrheit der Menschen.“
Heute: Berlin, Schankwirtschaft Baiz, 19 Uhr: Reformbühne Heim & Welt mit Susanne M. Riedel, Heiko Werning, Spider, Frank Sorge, Gott und mich, sowie den phantastischen Superstargästen Mareike Barmeyer (Rakete 2.000) und Holger Saarmann (Musik!)
Ahne |
Allgemein |
6. Mai 2023
Wer zur Zeit wegen was auch immer unbedingt an einen Schalter der Deutschen Bahn muss, dem empfehle ich am Automaten einen Fahrschein nach Dresden-Neustadt zu buchen, etwa 7 Uhr Ankunftszeit, dann öffnet dort das Reisecenter, am Wochenende. Ich jedenfalls kam gestern früh problemlos dran. Ja, es war sogar ein Schalter frei, yeah! Zuvor hatte ich es in Berlin dreimal vergeblich versucht, jeweils nach anderthalb Stunden Wartezeit entnervt aufgegeben, weil mein Zug fuhr, oder ich zur Arbeit musste. Dieses 49-Euro-Ticket mag ja eine gute Sache sein, wenn es jedoch monatlich kündbar ist, warum schafft man es nicht, es auch am Automaten anzubieten? Weil gehofft wird, die Leute vergessen eine rechtzeitige Kündigung? Cooler Trick. Ausbaden aber müssen es nicht nur die Wartenden, vor allem Alte, Behinderte, Ausländer, sondern auch die Menschen, die an den völlig unterbesetzten Schaltern arbeiten. Ich kann mir gut vorstellen, was die sich in den letzten Tagen so anhören durften.
Tipp für heute: Wer womöglich vorhatte, heute zu meiner Lesung aus ‚Wie ich einmal lebte‘ in den Fontane-Klub nach Brandenburg/Havel zu kommen, die fällt aus. Liegt diesmal nicht an mir. Es wurden im Vorfeld zu wenige Karten verkauft, oder weiß der Fuchs. Ausweichmöglichkeit in der Umgebung ist der 19. Mai, da lese ich im Potsdamer ‚Waschhaus‘.
Ahne |
Allgemein |