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Der in den Tag hinein lebt

2. Oktober 2023

Voll überrascht hat mich dieser Brückentag heute. Heute ist nämlich, für alle, die es bis jetzt noch nicht mitbekommen haben sollten, Brückentag. Wir feiern Brücken, die ja wichtig sind, wenn wir zum Beispiel von hier nach dort kommen wollen und zwischen hier und dort sich aber ein tiefes, tiefes Tal befindet, in dessen Mitte ein reißender Fluss jedwede Überquerung zu verhindern trachtet. Dann können wir uns glücklich schätzen, gibt es da eine Brücke, über das Tal hinweg. Brückentag, kann man feiern, finde ich. Meine Tochter, die deswegen nicht zur Schule muss, findet das auch. Noch besser findet sie, dass morgen noch einmal frei ist. Morgen ist nämlich noch ein Feiertag. Vollkommen irre! Zwei Feiertage hintereinander! Wie Weihnachten! Morgen ist 3. Oktober, der Tag der deutschen Einheit. Da feiern wir, dass wir nun schon so lange, seit Hitler tot ist (oder unwesentlich später), zusammen sind und glücklich. Ein Volk! Ich denke, das kann man ruhig ebenfalls feiern, auch wenn es hier und dort noch hakt. Kleinigkeiten, die einem den Alltag vergrätzen. Manchmal kommt eben der Bus nicht, oder in der Kaufhalle gibt es kein Toilettenpapier. Kann passieren. Hauptsache, wir haben uns alle lieb.

Tipp für heute: Es gibt in der Kaufhalle allerlei in den Farben schwarz und rot und gelb (bestimmt). Bei diesen Farben handelt es sich um die deutschen Nationalfarben. Mit denen kann man sich schmücken, am morgigen Festtag.

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Der Fuchs

1. Oktober 2023

Ich kann leider schon wieder nicht zur Reformbühne. Offiziell, weil ich an einem Buch schreibe, in Wirklichkeit.., bitte alle mal ganz kurz ganz dicht ranrücken, ich muss flüstern, damit die Kollegen mich nicht verstehen, in Wirklichkeit, da fahre ich meine alten Fahrscheine ab, vom Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB). Ja! Die sind nämlich nur noch heute gültig. Manche werden sich womöglich fragen, was mir das bringt, Fahrscheine abfahren, obwohl ich nirgendwo hin will. Ich sag mal so, ich tue es einfach. Kann ich besser schlafen. Hab dem Staat dann nichts geschenkt.

Tipp für heute: Berlin, Schankwirtschaft Baiz, 19 Uhr: Reformbühne Heim & Welt mit Susanne M. Riedel, Falko Hennig, Spider, Heiko Werning und dem Superstargast Lukas Meister (Mucke!)

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Ich bin einer von euch

30. September 2023

Weil ja alle die fürchterliche Ausländerflut, Verzeihung, die „Migrationsüberforderung“ stoppen wollen, von AfD bis zu den Grünen, Tag für Tag trudeln neue Vorschläge ein, keine Gelder mehr auszahlen, nur Sachleistungen noch, stationäre Grenzkontrollen, Grenzen ganz schließen, Schleuser hart bestrafen, Flüchtlingslager in Nordafrika, bloß Kinder mit gutherzigen Müttern reinlassen, und so weiter und so fort, will natürlich auch ich mich dem gerechten Volkszorn nicht verschließen und bringe einen eigenen Vorschlag ein. Man könnte doch den Satz „Politisch Verfolgte genießen Asylrecht“, der in unserem Grundgesetz steht, abändern in „Politisch Verfolgte genießen eventuell Asylrecht, wenn `s gerade geht“. Das ließe ein wenig Spielraum. Also, wenn es eben mal nicht geht, könnte man auch sagen, nö, kommt keiner rein. Und wenn es wieder Bedarf gibt, an politisch Verfolgten, öffnen wir unsere Grenzmauern (oder was auch immer, können auch unter Strom stehende Stacheldrahtzäune sein) und sagen „Hereinspaziert, zur Asylbeantragung bitte dritte Tür links.“ Was spricht dagegen?

Tipp für heute: Irgendwann muss doch auch mal Schluss sein mit dieser Vergangenheitsbewältigung.

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Dick durch Fasten?

29. September 2023

Mein erster Kaffee seit 3 Tagen. Knallt voll rein. Hasta la vista, ole, ole, ole! Drei Tage lang lag ich nur rum, kam nicht zum Schreiben, weshalb das neue Buch nun „höchstwahrscheinlich“ drei Jahre später erscheinen wird. Drei Tage Fieber und Kopfschmerzen. Drei Tage Gliederweh. Drei Tage Ach und Aua. Es war die Hölle. Aber, nun ja, es hatte auch was Gutes. Ich hab nämlich zugenommen. Doch! 5 Kilo! Erscheint äußerst verwunderlich, da ich während meiner Krankheit (Corona, Grippe, gemeine Kopfmuchte, sucht euch was aus) kaum feste Nahrung zu mir nahm. Ob es etwas damit zu tun haben könnte, dass ich mich das letzte Mal vor fünf Jahren wog? Muss mal einen Experten dazu befragen. Oder eine Expertin.

Tipp für heute: Sich nur alle zehn Jahre wiegen.

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Aua

26. September 2023

„Der Respekt vor der Lebensleistung der Ostdeutschen wird zu wenig gewürdigt“ soll Mario Voigt, ein Thüringer Regionalfürst der CDU, gestern im ersten deutschen Fernsehen gesagt haben. Als Ostdeutscher würde mich nun brennend interessieren, wem ich eine angemessene Würdigung zukommen lassen könnte? Wer hat vor, beispielsweise, meiner Lebensleistung am meisten Respekt gezeigt? Dem oder der würde ich gern eine kleine Aufmerksamkeit zusenden. Eine Schlagersüßtafel vielleicht? Oder ein Fläschchen Rotkäppchen halbtrocken? Verbitten möchte ich mir jedoch folgende Verallgemeinerung dieses Anzugkaspers über uns Ostdeutsche: „Die sind fleißig.“ Der kennt mich überhaupt nicht!

Tipp für heute: Auch Westdeutsche haben in ihrem Leben ganz viel geleistet. Und die Franzosen auch. Und die Australierinnen erstmal! (Wer mir Westpakete schicken möchte, bitte melden, ich übermittle euch dann meine private Postadresse.)

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Tanzvergnügen

24. September 2023

Bedanken möchte ich mich bei all jenen, die gestern beim Pogen in der Kulturbrauerei zum Konzert der Bierpatrioten Rücksicht nahmen, auf den schmächtigen älteren Herrn, der mal ein bisschen mitrempeln wollte. Rings um mich flogen oberkörperfreie Muskelpakete durch die Gegend, ich aber blieb wie durch ein Wunder auf den Beinen. Alle Knochen sind noch heile. Nicht mal blaue Flecken habe ich. Schön auch die Erinnerung daran, wie wir gemeinsam ‚Kleine weiße Friedenstaube‘ sangen. Ich war überrascht, wie viele Strophen das Lied hat. Dass ich heute morgen den Start zum Marathon verpasste, kann ich problemlos verschmerzen. Laufe ich eben beim nächsten Mal Weltrekord.

Tipp für heute: Berlin, Schankwirtschaft Baiz, 19 Uhr: Reformbühne Heim & Welt mit Susanne M. Riedel, Frank Sorge, Spider, Heiko Werning, Falko Hennig und Superstargast Martin Goldenbaum (Musik!)

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Gemein

23. September 2023

Wenn ich besoffen bin, habe ich die besten Ideen. Gestern Nacht saß ich, nach berauschendem Auftritt in Spandau, zuhause auf dem Klo und mir fiel ein Name ein, für die neu gegründete Band meiner Tochter: ‚Backwarenkombinat‘. Doch damit nicht genug. Ich blieb auf dem Klo sitzen und sang ein Lied vor mich hin. Ein Lied von Udo Lindenberg. Ich sang es immer und immer wieder. Ein und dasselbe Lied. Von mal zu mal gefiel es mir besser. Als ich gegen halb vier Uhr morgens mich endlich vom Klo erhob und ins Bett taumelte, war ich absolut sicher dieses Lied heute Abend beim Kantinenlesen auf der Bühne zu singen. Leider ist es so, dass die besten Ideen, die ich habe, wenn ich besoffen bin, am Morgen darauf in nüchternem Zustand ihren Zauber verloren haben.

Heute: Berlin, Alte Kantine, 20 Uhr: Kantinenlesen mit Dan Richter, Susanne M. Riedel, Volker Surmann, Frank Sorge und mich

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Hauptsache wir verwenden die richtigen Worte

22. September 2023

Dass in den öffentlich/rechtlichen Medien seit einiger Zeit nicht mehr von Abschiebung sondern von „Rückführung“ gesprochen wird, wenn es um die Abschiebung (böses Wort!) von Flüchtlingen geht, daran habe ich mich mittlerweile gewöhnt. Nun wird immer häufiger von „irregulärer Migration“ geschrieben und gesprochen, die sich von „regulärer Migration“ dadurch unterscheidet, dass die Menschen, die kommen, sich nicht vorher ordnungsgemäß bei unseren Behörden angemeldet und auf einen Einreisebescheid gewartet haben, nehme ich mal an. „Irreguläre Migration“, sagt ja schon das Attribut, die können wir nicht hinnehmen, die muss bekämpft werden. Die CDU/CSU spricht von einer „Belastungsgrenze“, die erreicht sei, was nichts aber auch gar nichts mit dem bösen Wort Obergrenze zu tun hat. Nein, nein. Sie fordert eine „Asylwende“ und die SPD signalisiert Gesprächsbereitschaft. Wird die Abschaffung des im Grundgesetz verankerten Rechtes auf Asyl die nächste Herausforderung für die SPD, die sie meistern muss? Im Interesse der Nation? Ach so, mit den hohen Umfragewerten für die AfD hat das alles natürlich rein gar nichts zu tun.

Heute: Berlin-Spandau (Widerspruch in sich?), Cafe Lutetia, 19 Uhr: Reformbühne Heim & Welt – Auswärtsspiel, die besten Texte und Lieder der letzten Monate mit Susanne M. Riedel, Frank Sorge, Spider, Gott und mich

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Vorwärts in die Vergangenheit

21. September 2023

„Anti-Terror-Maßnahmen“, „Wiedereingliederung“, woran nur erinnern mich diese Worte? Aserbaidschan erklärte heute den „Antiterroreinsatz“, den tagesschau.de „Militäreinsatz“ nennt (nicht etwa „Angriffskrieg“), gegen die selbsternannte von ethnischen Armeniern bewohnte Republik Bergkarabach für beendet. Alle Bewaffneten sollten sich ergeben, Fluchtkorridore für die armenische Bevölkerung würden eingerichtet, heißt es. Die weltweite Reaktion der Staats- und Regierungschefs fällt, vorsichtig gesagt, verhalten aus. Es wird darum gebeten, den Armeniern Sicherheit zu gewährleisten. Nett. Krieg, Verzeihung „Militäreinsätze“, gehören also wieder zur Normalität. Der Stärkere setzt sich durch. Und falls jemand einwirft, ja, aber Bergkarabach gehört nach internationalem Recht zu Aserbaidschan, die Separatistenrepublik wurde von niemandem anerkannt, nach internationalem Recht gehört auch Taiwan zu China. Feuer frei? Vielleicht schaffen wir es ja, den Gefahren des Klimawandels zu entgehen, indem wir uns schon vorher gegenseitig die Rübe einschlagen? Der polnische Ministerpräsident Morawiecki: „Wir liefern keine Waffen mehr an die Ukraine, weil wir uns jetzt selbst mit den modernsten Waffen ausstatten.“ Hurra, hurra, hurra!

Tipp für heute: Friedensbewegung ist so was von gestern, Digger.

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Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aufgepasst

20. September 2023

Wie mir interessierte Kreise (nehm ick ma stark an) zugespielt haben, sind anscheinend im ganzen Lande so einige Leute krank. Nicht nur Finanzminister Ingo Flamingo (Name durch die Redaktion geändert) und der Minister für äußerste Diskrepanz, Hans-Uwe der II., sondern auch irre viele Lehrer und Lehrerinnen. Und jetzt habe ich gestern auch noch erfahren, dass direkt bei uns um die Ecke, zweites Haus von links, es jemanden erwischte, schniefende Nase (so heißt es), extreme Mundtrockenheit, leicht erhöhte Temperatur.., apropos, fällt mir gerade ein, falls jetzt auf einen Schlag alle Menschen weltweit Fieber bekämen, ja, also nehmen wir ruhig mal an zwei Grad mehr als normal, 38.6 bis 38.8°C, würde sich das nicht auf die globale Außentemperatur auswirken? Mit gravierenden Folgen? Könnte das mal bitte jemand erforschen. Ist mir wichtig.

Tipp für heute: Jeden Tag sieben Zehen Knoblauch in rohem Zustand vor dem Fernseher knabbern und du bleibst für immer gesund (ohne Garantie).

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