Corona-Tagebuch 250

26. Februar 2021

Das T-Shirt-Wetter ist zunächst Geschichte. Habe es noch mal genutzt, war spazieren gewesen mit Freund und Kollegen Uli Hannemann, dem Liebling der Massen. Wir tauschten uns über die Zukunft der Lesebühnen aus, auf dem Friedhof. Ein Omen? Bin momentan, was meine eigene (hihi, eigene) Lesebühne betrifft, ganz optimistisch, es macht mir Spaß wie lange nicht. Denke aber, dass sich die Kulturlandschaft allgemein schon ziemlich verändern wird. Im Volkspark Friedrichshain Himmel und Menschen. 20°C, kein Wunder, und auf dem Parkteich noch immer Eis, welches am Rand bereits gebrochen. Dort zu sehen ein Schild, das vor dem Betreten der Eisfläche warnt, hinab gesunken, auf den Grund des Sees. Flensburg hat die Ausgangssperre wegen der Mutationen beendet, weil die Infektionswerte stagnieren. Im nordrhein/westfälischen Düren wurden nach Auftreten der B.1.1.7.-Variante in einer Moschee (acht Fälle) sämtliche fünf Moscheen der Stadt geschlossen. Der deutsche Handelsverband fordert von der Regierung die Öffnung der Geschäfte ab 8. März. Der deutsche Städtetag fordert von der Regierung 2,5 Milliarden Euro für die Rettung der Innenstädte. Laut ZDF-Politbarometer befürworten 56% der Deutschen Lockerungen der Pandemiemaßnahmen, 41% lehnen dies ab. Allerdings taten in der gleichen Umfrage 55% kund, sie fänden die geltenden Corona-Regeln gerade richtig, während sie 23% für übertrieben hielten und 18% strengere Maßnahmen verlangten. Kommt eben auf die Formulierung der Frage an. „Wollen Sie Lockerungen der Maßnahmen?“ Müssten theoretisch doch 100% mit „Ja“ antworten. Obwohl, halt, gibt auch Masochisten. Ab Mai soll man hierzulande in Arztpraxen geimpft werden dürfen. Bahrain lässt als erstes Land der Welt den Impfstoff von Johnson & Johnson zu, der nur einmal verimpft werden muss. China lässt zwei weitere einheimische Impfstoffe zu, insgesamt jetzt vier. Südkorea startet das Impfen mit dem Astrazeneca-Impfstoff, Syrien nächste Woche, mit dem Impfstoff eines „befreundeten Landes“. Zypern öffnet zwischen dem 1. und 8. März alle weiterführenden Schulen, auch Schwimmbäder und Turnhallen. Falls die Infektionszahlen weiter sinken kann auch die Gastronomie ab 16. März aufmachen, alles andere ist bereits seit Februar offen. Estland verbietet dagegen erneut sämtliche Veranstaltungen in Innenräumen, der Schulbetrieb ab Klasse 4 wird auf Fernbetrieb umgestellt. Ungarn verlängert seinen Shutdown bis 15. März. Tschechien verbietet Reisen nach Brasilien und in Teile Afrikas. Laut Statistikwebseite ‚Our world‘ weist das Land weltweit die höchste Infektionsrate pro Kopf auf, also Tschechien, nicht Brasilien oder „Teile Afrikas“. In Finnland müssen ab 8. März Bars und Restaurants wegen steigender Infektionszahlen für 3 Wochen schließen. Steigende Infektionszahlen meldet auch die Ukraine. „Ich meine, es ist ein bisschen wie die Pest, nicht wahr?“, vermutet die 94-jährige Elisabeth die II., Königin von England, „Weil wir nicht nur hier das Virus haben, sondern es überall ist, ist es ein seltsamer Kampf, den wirklich alle führen.“ Gut beobachtet, obwohl einige Querdenker sicher widersprechen würden. Über 2.000 Covid-19-Tote melden die palästinensischen Gebiete, über 250.000 Brasilien, über 2,5 Millionen sind es weltweit. Weil sich eine Verkäuferin einer Bäckerei in Höchstädt/Fichtelgebirge weigerte einem Mann, der seinen Mund-Nasenschutz nicht aufsetzte, Kuchen zu verkaufen, schlug jener die Glasvitrine ein, nahm sich Kuchen heraus und verspeiste ihn vor den Augen des Personals. Hunger?

Tipp für heute: Hauptsache es schmeckt.

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