Corona-Tagebuch 291

8. April 2021

Pünktlich zum Glockenläuten 12 Uhr mittags aufgestanden. Druck auf dem einen Ohr. Tochter fragt, was los sei. Nichts. Es ist nichts los. War seit Sonnabend nicht mehr einkaufen gewesen. Findet sich immer noch was, was man essen kann. Reis mit … Zwiebeln? Laut einer Langzeitstudie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist das Vertrauen der deutschen Bevölkerung in die Medien 2020 deutlich gewachsen. 56% der Befragten gaben im November und Dezember an, voll und ganz beziehungsweise eher den Medien zu vertrauen, sollte es sich um wirklich wichtige Dinge handeln. Der Wert ist so hoch wie noch nie. In den vergangenen Studien-Ausgaben pendelte er zwischen 28 und 44%. Die öffentlichen Haushalte von Bund, Ländern und Kommunen fuhren 2020 wegen der Corona-Krise ein „kassenmäßiges Finanzierungsdefizit“ von 189,2 Milliarden € ein, so hoch, wie seit der Wiedervereinigung nicht mehr. Etwa 9.000 € davon bekam ich. Danke. In fast allen europäischen Ländern sank die Lebenserwartung 2020. Den größten Rückgang verzeichnete Spanien, 1,6 Jahre, in Deutschland fiel dieser gering aus, 0,2 Jahre. Die einzigen EU-Länder, in denen die Lebenserwartung stieg, waren Dänemark und Finnland, jeweils 0,1. Trotz Inzidenzen zwischen 100 und 200 dürfen die Geschäfte in Bayern weiter öffnen, mit Termin und negativem Testergebnis Einkaufswilliger. Es ist eine so große Diskrepanz zwischen dem was Markus Söder (CSU) öffentlich äußert und dem, was er tatsächlich tut. Wenn das Wort „Populist“ auf jemanden zutrifft, dann wohl auf ihn. Norwegen will seine Corona-Beschränkungen in vier Stufen mit dreiwöchigem Abstand aufheben. Nach jedem Schritt werde die Lage geprüft, kündigte Ministerpräsidentin Erna Solberg an. Polen verlängert seine Maßnahmen bis 18. April. Tschechien tauscht zum dritten Mal während der Pandemie den Gesundheitsminister aus, auf den abberufenen Jan Blatny folgt Krankenhausmanager Petr Arenberger. Seit Montag bereits hat die Ukraine Kindergärten und Schulen geschlossen, der Öffentliche Personennahverkehr wurde eingeschränkt. Mittlerweile vorherrschend ist die B.1.1.7.-Variante in den USA. Während Jair ‚kleine Grippe‘ Bolsonaro strengere Maßnahmen für Brasilien erneut ausschließt: „Wir werden nach Alternativen suchen. Wir werden die Politik des Zuhausebleibens, des Abriegelns, des Lockdowns nicht hinnehmen“, führt Argentinien die Ausgangssperre wieder ein, von 0 bis 6 Uhr, schließt Kasinos und Diskotheken, der Öffentliche Personennahverkehr darf nur noch von „Mitarbeitern aus essenziellen Sektoren“ genutzt werden. Rekorde an Neuinfektionen melden der Gaza-Streifen, 1.916, der Iran, 20.954, Argentinien, 22.039, die Türkei, 54.740 und Indien, 126.789 Fälle am Tag. Höchstwerte täglicher Corona-Todesopfer gibt es in der Türkei, 276 und der Ukraine, 481. Über 400 Covid-19-Tote verzeichnen Mali und auch Malta, über 100.000 Russland, über 205.000 Mexiko, über 340.000 Brasilien. In Marokko ist laut staatlichem Wissenschaftsgremium eine neue Variante des Coronavirus entdeckt worden. Azzedin Ibrahimi, Mitglied des Gremiums, bezeichnete die zuerst in der Stadt Ouarzazate festgestellte Form als zu „100% marokkanisch“. Na, herzlichen Glückwunsch.

Frage für heute: Gibt es auch unter Virusvarianten Nationalisten?

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