Corona-Tagebuch 593

16. März 2022

Muskelkater. Habe es endlich geschafft mal aus der Hüfte zu kommen und am Hauptbahnhof ein wenig mitzuhelfen, beim Empfang der Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine. Hauptsächlich Koffer und Taschen geschleppt, sowie Decken verteilt und Menschen zu Ständen gebracht, wo sie kostenlose Tickets zur Weiterfahrt erhielten. Ein paar Russisch-Brocken hervorgekramt. Wichtig, die meisten Ankommenden sprechen noch weniger Englisch als ich und das will schon was heißen. Viele Ältere treffen jetzt ein, oft mit Enkelkindern. Man merkt, dass es sie häufig überfordert, in einem fremden Land, ohne irgendeine Gewissheit, wie es weiter gehen soll. Die armen Menschen. Ich dagegen konnte im Anschluss nach Hause gehen. Hinter mir die Tür schließen. Zur Corona-Teststelle wollte übrigens niemand von ihnen, obwohl extra eine aufgebaut worden war. Masken trug ungefähr die Hälfte, meist OP-Masken. Viele schlafen die erste Nacht ja im Bahnhof in bereitgestellten Zügen. Die Einhaltung immer noch geltender Corona-Regeln wird allerdings nicht überwacht. Sehr vernünftig! Neben Brandenburg und Berlin, wollen nun auch Bayern, Baden/Württemberg, Thüringen, Mecklenburg/Vorpommern, Hamburg, Nordrhein/Westfalen und Niedersachsen die bestehenden Maßnahmen über den 20. März hinaus fortsetzen. Freedom-Day ade! Guckt man auf die 7-Tage-Inzidenz, erst mal verständlich, die jagt von Rekord zu Rekord, liegt jetzt über 1.600 in Deutschland. Allerdings könnte ich mir gut vorstellen, dass ringsum in Europa nur noch der Kopf geschüttelt wird, über unsere ‚Deutsche Angst‘. In Estland muss jetzt beim Besuch von Veranstaltungen kein Impfpass mehr gezeigt werden. Japan hebt am 21. März die wenigen bestehenden Maßnahmen auf. Die Niederlande schafft letzte Maßnahmen am 23. März ab. Dann muss auch im Nahverkehr keine Maske mehr getragen werden und die Quarantänepflicht für Infizierte entfällt. Neuseeland lässt früher als geplant wieder Reisende ins Land, statt Oktober, ab Mai. Das Land sei bereit, Touristen wieder willkommen zu heißen, so Premierministerin Jacinda Ahern, trotz hoher Inzidenz. Einen Rekord an Neuinfektionen meldet Südkorea, 400.725 Fälle am Tag. Und dann gibt es, neben Krieg und Corona, ja auch noch den Fußball. Doch! Der BFC verspielt gerade seinen schönen Punkte-Vorsprung zum Aufstieg in die 3. Liga und Hertha BSC hat einen neuen Trainer, Felix Magath. Zu diesem äußert sich RBB-User Bernd Henke in einem Kommentar: „Die Hertha-Buben werden das Wort DIZIPLIN in allen Sprachen buchstabieren lernen.“ Echt? In allen? Ob Herr Henke vielleicht ein klein wenig mittrainieren könnte? Deutsch?

Tipp für heute: Rechtschreibung ist doch, äh, Privatsache!

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