Corona-Tagebuch 623

6. Mai 2022

Zig Liter hatte ich mir extra abgefüllt, in Eimern, Kannen, Krügen, weil wir von 8:30 Uhr bis 17:30 Uhr kein Leitungswasser nutzen sollten, da alles desinfiziert würde, wegen dieser neuen Legionellen-Seuche, die zumindest in unserem Haus grassiert. Und dann erklärten die praktischen Experten vor Ort, nein, nein, nur trinken dürften wir es nicht, oder damit kochen. Meine armen Pflanzen. Ich werde sie regelmäßig gießen, in den nächsten Tagen. Ob sie mit dem vielen Wasser klar kommen? In einem weiteren Offenen Brief an Bundeskanzler Scholz fordern 57 Intellektuelle nun die Lieferung schwerer Waffen in die Ukraine, unter ihnen Herta Müller, Wladimir Kaminer, Maxim Biller, Deniz Yücel, Sascha Lobo und Mathias Döpfner. Geschrieben wurde der Brief, der verlangt, sich nicht durch die Warnung vor einem Atomkrieg erpressen zu lassen, vom ehemaligen Maoisten Ralf Fücks. Auch die Haltung kann ich verstehen, Waffen an jemanden zu liefern, der angegriffen wurde. Was mir unangenehm aufstößt, ist die Maßlosigkeit in der Argumentation. Wenn von einem Vernichtungskrieg gesprochen und geschrieben wird, von Völkermord, wenn Putin mit Hitler gleichgesetzt wird. Reicht es denn nicht, dass die Ukraine völkerrechtswidrig angegriffen wurde? Das mediale Dauerfeuer zeigt Wirkung. Schon fordern in der sich immer mehr zu einem Militärmagazin entwickelnden Wochenzeitung ‚Die Zeit‘ die Ersten weitergehende Schritte. Ein User-Kommentar: „Aber vielleicht sollten wir (die NATO d.A.) erstmal verstärkt „inoffiziell und unsichtbar“ eingreifen und mit Mittel- und Langstreckenraketen sowie Drohnen die russischen Truppen in der Ukraine und die Marine direkt angreifen. Niemand kann feststellen von wem eine Drohne gesteuert wird und beim Abschuss von Raketen direkt an der Grenze kann auch niemand feststellen ob diese aus der Ukraine oder 100 m weiter aus der EU kommt.“ Gibt natürlich immer Bekloppte, erschreckend nur, dass der Kommentar weder gelöscht, noch dass ihm wirklich widersprochen wurde. Auch immer gut für jede Menge Unfug war bisher Weltärztepräsident Frank-Ulrich Montgomery. Mit Blick auf China sagt er nun zur Pandemie: „Die Null-Covid-Strategie ist gescheitert. Immer wieder Lockdown, das geht nicht.“ Ob jetzt jemand auf ihn hört? Über 3.000 Covid-19-Tote meldet Norwegen, über 995.000 die USA. Innerhalb der nächsten 4 Monate möchte die Initiative ‚Expedition Grundeinkommen‘ in Berlin 240.000 Unterschriften sammeln, für einen Modellversuch, in welchem 3.500 Menschen der Stadt drei Jahre lang jeden Monat ein Grundeinkommen von 1.200 € erhalten, finanziert aus Steuergeldern. Ein unabhängiges Forscherteam soll das Projekt wissenschaftlich begleiten. Also, ich sag mal so, ich stünde zur Verfügung, sowohl mit meiner Unterschrift als auch als Versuchskaninchen. Glaube allerdings, die Meisten lassen sich mit dem Totschlagargument ‚Wir haben doch jetzt wirklich ganz andere Probleme‘ von ihrer Unterschrift abbringen.

Tipp für heute: Zuerst mal müssen wir den Klimawandel abwenden, bevor die Wohnung geputzt werden kann.

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