Chance verpasst

7. September 2022

Fast untergegangen in der derzeitigen Aufregung über Energiepreissteigerungen, Entlastungspakete und einen möglichen „heißen Herbst“ ist, dass in Berlin das Volksbegehren für einen Volksentscheid zu einem Modellversuch für die Einführung des Bedingungslosen Grundeinkommens (boh, hört sich das kompliziert an) gescheitert ist. Statt notwendiger 170.000 gaben nur rund 122.000 Bürgerinnen und Bürger der Stadt, darunter auch meine Wenigkeit, ihre Unterschrift. Wie eisig das Klima vor dem „heißen Herbst“ bereits ist, verdeutlichen höhnische Kommentare unter der Meldung auf der Webseite des RBB. „Ade Spaßgesellschaft“ zum Beispiel, oder „Gemeinsam für mehr Lebensarbeitszeit“, oder auch „Gezahlt hätten das die, die morgens um 5 sich aus dem Bett bewegen.“ Die restlichen Kommentare bewegten sich auf ähnlichem Niveau, wenn auch nicht ganz so pointiert. Allgemein verspüre ich eine Tendenz, wieder nach unten treten zu wollen, Schuldige zu suchen, „Volksschädlinge“ zu identifizieren und befürchte, dass sich dies verstärken dürfte, wenn Proteste gegen steigende Lebenshaltungskosten Rechtsextremisten überlassen werden … sollten.

Tipp für heute: Mal Ausschau halten nach der Generation ‚Fridays for Future‘. Wo sind die eigentlich?

Allgemein | Kommentare

Kommentar schreiben

  •  
  •  
  •  

Verfolge neue Kommentare zu diesem Beitrag mit diesem Kommentar-Feed.

Kategorien