Licht schlägt Schatten
16. Oktober 2023
Drei Tage sind wir wandern gewesen in der Böhmischen Schweiz. Übernachteten bei einem freundlichen Jäger, der auf seinem Grundstück einen Fischteich angelegt hatte. 200 Forellen tummelten sich dort zu Beginn, seinen Aussagen nach, von denen ganze 5 übrig geblieben seien, die Anderen wären von Mardern gefressen worden. „No ja“ meinte er dazu und hob lachend seine Schultern. Freundlich waren auch die Menschen in unserer temporären Stammkneipe in Chribska, wo wir am letzten Abend mit selbst gebackenem Kuchen bewirtet wurden, ohne bezahlen zu müssen. Zuvor hatte uns in einer Touristen-Information, in der wir nach dem Bus zurück fragten, da einer von uns nicht mehr weiter laufen konnte, eine Frau geantwortet, wir sollten 10 Minuten hier warten, dann schließe sie ihren Laden und bringe uns mit dem Auto nach Chribska. Welch Gegensatz zur Gruppe demonstrierender Rentner, die uns Freitag Mittag in Sachsen aus Deutschland verabschiedet hatte. Bewaffnet mit Deutschland- und Sachsenfahne sowie Transparenten mit Parolen gegen „WHO-Diktatur“, „Asylflut“ und „Genderwahnsinn“ stand jene an einer Kreuzung und als wir stoppten, weil die Ampel rot war, bemerkten sie das Berliner Nummernschild und zwei Omas näherten sich uns wütend trötend. Wie in einem Zombie-Film, dachte ich, aber wer weiß, vielleicht war ihr Zorn ja gerechtfertigt, womöglich hatten sie eine schlimme Kindheit gehabt.
Tipp für heute: Nächsten Sonntag dick im Kalender anstreichen, da verschenke ich bei der Reformbühne einen Becher tschechischen Senf (von 5 mitgebrachten).
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