Chronik in eigener Sache (15)

23. März 2024

Tag.., nein! Nein, nein, nein! Es ist so weit, wir haben wieder Heizung und Warmwasser! Das Wunder geschah am 29. Tag. Seit dem 21. März bullert es wieder im Ofen, beziehungsweise die Heizkörper, sie werden warm. Noch nicht volle Pulle, aber es lässt sich aushalten, ohne elektrische Zusatzwärme. Und: ich hab geduscht! Zwei Stunden stand ich unter dem warmen Wasserstrahl. Musste sein. Die Kruste, sie musste sich lösen. Anschließend bin ich nach Leipzig, zur nächtlichen Buchmessenlesung in die Moritzbastei. Das Publikum: begeistert. Von meinem frischen Geruch. Ich schritt zum Podium und ein „Ah“- und „Oh“-Geraune setzte ein. Ich hätte überhaupt nichts vorlesen müssen. Der frische Geruch hätte genügt! Nun ja. Zur Party, zu der ich eingeladen wurde, bin ich dann nicht. Ich hatte den Mut „Nein“ zu sagen und habe es nicht bereut. Am nächsten Morgen war ich mopsfidel und machte mich auf ins ‚Schnellbufett Süd‘. Wer mal in Leipzig ist, muss unbedingt ins ‚Schnellbufett Süd‘, Karl-Liebknecht-Straße 139, in Connewitz, wer weiß wie lange es noch existiert. Jeden Mittwoch ‚Fleckeeintopf‘, wie an der Wand steht, gibt es zwar nicht mehr, aber ich genoss drei Rühreier mit Zwiebeln plus Butterbrötchen, Kaffee und Gurkensalat zu einem Preis, den ich lieber nicht hinschreibe, sonst werden nur Neidgefühle geweckt. Und die Grützwurst erst, ein Gedicht! Ansonsten fand mal wieder ein Terroranschlag auf einen Kulturort statt, eine Konzerthalle, in Moskau, 60 Tote (korrigiert Stand 26.3., 139 Tote). Der IS, islamische Faschisten, bekannte sich. Und es gibt Wirbel um die Turnhemden und Turnhosen der deutschen Fußballnationalspieler. Weil sie wohl nicht mehr von einem deutschen Obertrikotagen-Kombinat geliefert werden, sondern von einem us-amerikanischen. Wirtschaftsminister Habeck (Grüne) hätte sich „Standortpatriotismus“ gewünscht. Ich wünsch mir Frieden. Und ein Eis.

Heute: Berlin, Alte Kantine, 20 Uhr: Kantinenlesen mit Dan Richter, Paul Bokowski, Tube, Ivo Smolak und mich

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Ein Kommentar zu “Chronik in eigener Sache (15)”

  1. 01

    Das Essen in der Moritzbastei selbst ist auch empfehlenswert.
    Möge sich das Kriegerische im Menschen schnell erschöpfen!
    Darauf ein pflaumenblaues Eis. Wo auch immer es sich heute in Berlin finden lässt.

    Selma's Su am 23. März 2024 um 10:19

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