Chronik in eigener Sache (14)
21. März 2024
Tag 29 ohne Heizung und Warmwasser. Gestern war kalendarischer Frühlingsanfang. Heute Regen. Fragte einen der Handwerker, die im Keller den neuen Heizungskessel einbauen: „Und, wie läufts?“ Er: „Anne Beene runter.“ Gefällt mir. Humor aus der Arbeiterklasse. Auch wenn ich danach nicht schlauer war, wie weit sie nun sind, ob es Schwierigkeiten gibt. Und ansonsten? Die „Zeitenwende“ schreitet zügig voran. Vorwärts nimmer, rückwärts immer. Waffen, Waffen, Waffen, der deutsche Aktienindex zieht von Rekordhoch zu Rekordhoch, trotzdem herrscht Krise, welche die Ärmsten bezahlen müssen, klar. Den so genannten Arbeitsverweigerern soll das „Bürgergeld“ gestrichen werden, möglichst für immer, wird gefordert. Während die Wiederwahl des russischen Präsidenten und Kriegsverbrechers Putin zu Recht als Scheinwahl, Pseudowahl, Wahl ohne Wahl, inszeniert, simuliert und was weiß ich bezeichnet wird, paktiert die EU ganz offen mit dem Diktator al-Sisi in Ägypten, der sich genau wie Putin jüngst ohne ernst zu nehmende Gegenkandidaten mal eben bis 2030 hat wieder „wählen“ lassen. Milliarden über Milliarden für einen, der alle Oppositionellen außer Landes treibt oder in Foltergefängnissen verschwinden lässt. Dafür soll al-Sisi uns lästige Flüchtlinge vom Leibe halten. Und später werden sie wieder behaupten, sie hätten von nichts gewusst. Mein Urteil: schuldig. So, jetzt hab ich es denen da oben aber gegeben. Kann ich beruhigt mein Köfferchen packen. Buchmesse ist eröffnet. Und sie haben für mich noch ein Plätzchen gefunden. Ein warmes und trockenes, hoffe ich.
Heute: Heldenstadt Leipzig, Moritzbastei (Schwalbennest), 23 Uhr: ‚Wie ich einmal lebte‘ Gespräch und Lesung zu und aus meinem autobiographischen Roman
Kommentar schreiben