Inlandsnachfrage steigern? An mir soll ’s nicht liegen.

29. Dezember 2011

Kaum hatte ich heute vernommen, dass eine Krise drohe über uns zu hereinzubrechen (soll ja wirklich kommen, die Krise), habe ich all mein Geld vom Sparstrumpf abgehoben und bin geeilt zu diesem schwäbischen Möbelhaus, wo sie immer so freundlich sind, und dann habe ich da eingekauft, holla, du ahnst es kaum, Klobürsten (kann man immer brauchen), Kerzen, Gläser, Waschzuber, Bimmeln (falls man mal bimmeln will), Bommeln, Bammeln und Lametta, zwei Betten, drei Sofas, eine Schrankwand, sieben Ausziehtische, sechs Hocker mit Rollen untendran, zwölf mal was, wo ich bisher noch gar nicht weiß was es ist, sieht aber gut aus und heißt ‚Gundolf‘, eine komplett eingerichtete Küche, zwei Kellensette oder Kellensets oder was weiß ich wie die heißen, so Kellen eben, mehrerere, von ganz klein (12 mm Durchmesser) bis ganz groß (12 m Durchmesser) falls wir doch mal Besuch kriegen, dann so Lampen, rote und grüne und gelbe und eine schwarze für Trauerfeierlichkeiten, wenn man die Tränen nicht sehen will die man weint, im Spiegel. Spiegel hab ich auch gekauft, einer ist so groß, dass er gar nicht bei uns durch die Tür gepasst hat, zuhause, den haben wir jetzt draußen stehen lassen, so als Witz, für die Nachbarn. Dann habe ich noch Kuscheltiere gekauft, für die Kinder, als Geschenk, wenn sie ihr Abitur schaffen und Papierkörbe und Papier und Teppiche und eine Fritteuse, für den Hund, da muss ich nochmal zum Hundeladen morgen, um den zu kaufen, den Hund.

Tipp für heute: Vor der Einnahme gewisser Drogen sich einen Wisch besorgen, der einem bescheinigt, dass man in den folgenden 24 Stunden nicht in der Lage ist Geschäfte abzuschließen.

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Ein Kommentar zu “Inlandsnachfrage steigern? An mir soll ’s nicht liegen.”

  1. 01

    Die Bedeutung der Binnennachfrage in einer Exportnation? Interessante Frage… auch: Wohin geht das Geld, das die Kassiererin in die Kasse klemmt oder als Millivolt vom Kartenlesegerät? Bleibt es binnen des Landes oder tropfen Teile ab („Für diese Scheiß Löhne!“) und kuscheln sich dann in Luxemburg/Schweiz/Liechtenstein zueinander, um sich nie mehr zu trennen?

    Ökonom-Neisse am 30. Dezember 2011 um 11:08

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