Neue Schlachtfelder

22. August 2013

Zuerst dachte ich ja ehrlich gesagt es wäre ein Spaß aber scheinbar meinen es wirklich welche ernst, wenn sie fordern Zigeunersoße in Sinti und Roma Soße umzubenennen. Fragt sich ob die anderen ziganen Volksstämme dann auf die Barrikaden gehen würden um die Nennung auch ihrer Namen auf den Soßenetiketten einzufordern.

Tipp für heute: Nicht die Worte sind böse, die Gedanken, die hinter den Worten stehen, können böse sein.

Allgemein | Kommentare

17 Kommentare zu “Neue Schlachtfelder”

  1. 01

    Lieber Ahne, vielen Dank für diesen Beitrag! Es geht meiner Meinung nach in unserem schönen Land nicht darum, die „Zigeunersoße“ umzubenennen. Insbesondere wenn man berücksichtigt, dass selbst zeitgenössische deutsche Autoren diesen Begriff problemlos verwenden dürfen. Es geht vielmehr darum, herauszufinden, was dahinter steckt, wenn in Deutschland „plötzlich“ Leute an der Zigeunersoße „Anstoß“ nehmen.

    TaxiBerlin am 22. August 2013 um 21:10
  2. 02

    Gitanes sollten Romarinnen und Sintirinnen heißen.
    Und ich möchte von den Franzosen nicht mehr als Allemanne bezeichnet werden.

    Olaf am 23. August 2013 um 08:07
  3. 03

    Das ist eine Weiterentwicklung des sogenannten „Bratwurst-Antifaschismus“. Beim „Bürgerfest gegen Rechts“ musst du jetzt auch die Soße richtig benennen können. Es geht voran!

    methyl am 23. August 2013 um 08:19
  4. 04

    Und aufm Spochtplatz in Rathenow verkauften sie „Deutsche Wurst Schwarzrotgold“, dunkel gegrillt mit Ketschap und Sempf. Nicht die Worte sind böse…

    generator am 23. August 2013 um 19:07
  5. 05

    „Zigeunersoße“ – schöner Buchtitel.

    Gläser am 23. August 2013 um 20:56
  6. 06

    Naja, wenn man sich einig ist, dass Zigeuner ein verletzender Ausdruck ist (was ich nicht weiss), dann muss natuerlich die Zigeunersosse auch weg. Aber Sinti-und-Roma-Sosse ist mir irgendwie zu politisch und zu wenig poetisch, da muesste gegebenenfalls halt ein ganz neuer Name her.

    vlaus am 24. August 2013 um 19:58
  7. 07

    Stimmt, Ahne! Als Amerikaner 50%prozentiger Herkunft will ich nicht auf mein Zigeunerschmiztel verzichten! Lentezten Monat have ich einige Gedicht in Munyori Literary Journal erscheinen lassen. Verbessere mal dein Englisch! http://www.munyori.com/ Stell mir aufdeinen Blogroll und du steht auf meinen!

    Arthur am 25. August 2013 um 03:57
  8. 08

    @ Arthur: Mit dem Blogroll-Austausch können wir machen. Aber ob ich wirklich mein Englisch verbessere? Ich würde sehr, sehr gerne im Schlaf so eine CD hören, so eine esoterische Englisch-Lern-CD und am Morgen danach, schwupps, könnte ich es, besser als ein English-Native-Speaker, fast. Ein schöner Traum.

    Ahne am 25. August 2013 um 10:41
  9. 09

    @ vlaus: Einig wird man sich da nie sein. Dass Formulierungen verletzend sind liegt ja meist daran, wie diese Formulierungen von denjenigen verwendet werden, die damit verletzen wollen. Es gibt natürlich von vornherein verletzend gemeinte Worte, wie Weißbrot, Brikett, Eskimo oder Fidschi, zunehmend aber verwenden Nazis und Rassisten einfach Begriffe und laden diese damit negativ auf (Neger, Asylant, Gutmensch, politisch korrekt) und was uns dazu einfällt ist den Rückzug anzutreten uns immer neue Begriffe auszudenken und damit immer unverständlicher und komplizierter zu kommunizieren (Mensch mit Migrationshintergrund, anders Begabter). Dass es besser geht haben die Schwulen gezeigt, die sich ein Wort einfach zurück erobert haben.

    Ahne am 25. August 2013 um 11:03
  10. 10

    @Ahne: Point taken.

    vlaus am 25. August 2013 um 14:09
  11. 11

    Gut, Ahne! Ich poste eine Verknuefung zu dir jetzt. Dieses Jahr habe ich mehrr Schueler/=innen im Deutschunttericht. Sie werden dein neues Publikum sein!

    Arthur am 25. August 2013 um 19:05
  12. 12

    Ick freu mir! Du solltest dir aba ooch freun, weil ab jetz haste ooch die janzen Varrückten bei dir, die alle ooch keen Englisch könn‘.

    Ahne am 26. August 2013 um 00:10
  13. 13

    Meine Güte. Der Begriff „Zigeuner“ ist abwertend gemeint. Wie lange diese Soße oder dieses Schnitzel nun so schon heißen, kann ich dir nicht sagen. Aber es würde sich auch niemand einen Zacken aus der Krone brechen, anders dazu zu sagen. Auch du nicht. Oder? Im Osten hieß doch dieser Kram „Letscho“. Oder?

    Döbda am 26. August 2013 um 00:25
  14. 14

    @ahne:
    Diss mit die Eskimos, dass das ein böses Wort ist, scheint widerlegt: siehe wikipedia.
    Aba das Gutmenschentum will uns die Vokabeln vorgeben. Ich find besser iss ´nen Neger wie alle anderen behandeln als ´nen Maximalpigmentierten aus rassistischen Gründen herabwürdigen oder mißhandeln.
    Stümme Dir also vollkommen zu.

    olaf am 26. August 2013 um 08:07
  15. 15

    Armes Deutschland, kann ich da nur sagen. Wie lange kennt man schon Zigeunersosse und -schnitzel??? So lange ich lebe (1946) und mich erinnern kann. Wir wissen alle, was damit gemeint ist – und die Assoziation ist absolut positiv. Im Englischen sagt man: „If it ain’t broke, don’t fix it“.

    Christel Kronenberg am 26. August 2013 um 15:56
  16. 16

    @ Döbda: „Zigeuner“ ist sicher abwertend gemeint. Alles was in Anführungsstriche gesetzt wird. Ansonsten geht die Bedeutung, zumindest laut wikipedia, auf nicht sesshaft zurück, umherstreunend, was man natürlich ebenfalls abwertend deuten kann, aber deutsch heißt wohl Nichtjuden oder heidnische Völker, was sicher ebenfalls nicht gerade freundlich gemeint gewesen ist und der Begriff Pole soll von Feld herrühren. Man kann selbstverständlich auch komplett auf eine Bezeichnung verschiedener ehemals fahrender Völker verzichten aber jemanden Sinti und Roma zu nennen, finde ich Quatsch. Entweder ist es ein Rom oder ein Sinti, oder ein Jenische(r)?, oder ein …

    Ahne am 26. August 2013 um 17:23
  17. 17

    @ Olaf: Sehr interessant. Hatte bis jetzt gedacht Eskimo hieße Rohfleischfresser. Nun soll es also Schneeschuhflechter heißen oder wahlweise Menschen, die eine andere Sprache sprechen. Nun denn.

    Ahne am 26. August 2013 um 20:06

Kommentar schreiben

  •  
  •  
  •  

Verfolge neue Kommentare zu diesem Beitrag mit diesem Kommentar-Feed.

Kategorien