Ihr könnt es mir ruhig auch direkt ins Gesicht sagen

30. November 2009

Wie mir auf verschlungenen Wegen zugetragen wurde scheint es Menschen zu geben, die finden, dass ich hier zu viel meckere. Und richtig, nach eingehender Recherche musste ich feststellen, in etwa 98 % aller meiner Blogeinträge wird aufs Übelste gemeckert und geschimpft. Aber aufs Allerübelste! Tschuldigung. Deswegen heute hier mal was Schönes. Ich fand heute nämlich sehr schön, dass ich aus dem Zug aussteigen durfte, in welchem mir zuvor jemand sechs Stunden lang gegenübergesessen hatte, der ausgiebigst Zutschgeräusche von sich gab. Zutschgeräusche? Nie gehört? Ihr Glücklichen. Zutschgeräusche entstehen, wenn man was zwischen den Zähnen hat und sich aber zu fein ist mit Finger oder Zahnstocher das Zeug herauszuholen, sondern stattdessen mit Zunge und Luftdruckexperimenten im Mund arbeitet. Hört sich an wie ein Geräusch zwischen quietschender Kreide an Tafel und hochfrequentem Pups. Und dieses Geräusch fabrizierte er in einer Tour. Unablässig. Selbst wenn er so tat als ob er schliefe. Und wem das noch nicht schön genug ist, es gab in diesem schönen Zug von Innsbruck nach Berlin kein Bordrestaurant und auch im Bistro nur ein sehr eingeschränktes Angebot. Das teilte uns jedenfalls der Schaffner über Lautsprecher mit. Und wisst ihr wie der hieß? Ungelogen: Karl Heinz Hamster.

Tipp für heute: Zahnstocher in die Reisetasche packen.

Allgemein | Kommentare

10 Kommentare zu “Ihr könnt es mir ruhig auch direkt ins Gesicht sagen”

  1. 01

    „Mach doch mal Urlaub“ war neulich so in die Richtung gemeint…
    Andererseits: experimentelles Positivbloggen steht in einer Reihe mit Weltgesundbeten oder Nettsein zu Behörden. Hält man nie nicht durch.

    (Meine Zugführerin gestern hieß übrigens Stefanie Strate und die kann Tinnitus.)

    generator am 30. November 2009 um 20:24
  2. 02

    Positivblog wäre auch ein schöner Name für einen so richtig schönen Meckerblog.

    Ahne am 30. November 2009 um 22:10
  3. 03

    Nur ein eingeschränktes Angebot im Bistro? Rat mal, wo der Rest war. Zwischen den Zähnen deines Gegenübers?

    nomadyss am 1. Dezember 2009 um 08:47
  4. 04

    Das mit dem Zutschen erinnert mich an eine Geschichte irgendeines Kollegen. Vemutlich war es ein und der selbe Zutscher.

    robert am 1. Dezember 2009 um 09:58
  5. 05

    Gruselig.

    Ahne am 1. Dezember 2009 um 10:05
  6. 06

    @ nomadyss: Oder in den Backen unseres Schaffners.

    Ahne am 1. Dezember 2009 um 10:06
  7. 07

    Schöner als Positivblog fände ich noch „Warum immer ich?“

    Und gibt es dafür eigentlich ein positives Pendant?

    Uwe am 1. Dezember 2009 um 14:23
  8. 08

    @ Uwe: Positives Pendant zu was? Zum Positivblog? Negativblog? Oder zu ‚Warum immer ich‘? ‚Warum niemals ich‘? ‚Darum immer ich‘? ‚Darum niemals du‘?

    Ahne am 1. Dezember 2009 um 15:10
  9. 09

    Hat man ja schon.

    Verflixtes Internetbloggen.
    Versteht man am Ende sowieso immer nur die Hälfte bis Bahnhof.

    p.friede am 2. Dezember 2009 um 12:45
  10. 10

    @ Ahne: gesucht war ein positives Pendant zu „Warum immer ich“.

    Und zusätzlich noch eines, das tatsächlich im Sprachgebrauch existiert und nicht nur als Konstrukt dahinverbalisiert werden kann.

    Uwe am 3. Dezember 2009 um 11:54

Kommentar schreiben

  •  
  •  
  •  

Verfolge neue Kommentare zu diesem Beitrag mit diesem Kommentar-Feed.

Kategorien