Krasna Lipa

4. Februar 2017

Fast eine ganze Woche waren wir in Tschechien unterwegs und haben wieder jede Menge dazu gelernt. Dabei dachte ich eigentlich, ich wüsste nun langsam alles, aber denkste! Es gibt immer wieder Dinge, die einen den Mund offen stehen lassen vor lauter Staunen. Wer zum Beispiel hätte vermutet, dass sich tschechische Urlauber bei einer Zimmertemperatur von 14 °C am allerwohlsten fühlen, laut Aussage unserer Vermieterin zumindest, dass in der Böhmischen Schweiz noch Restbestände des als ausgestorben geltenden Mitteleuropäischen Schneeelefanten existieren, Blutwurstsuppe auf tschechisch Frankfurtsker heißt oder Hörnchen nach wie vor 2 Kronen 50 Heller kosten können, obwohl die kleinere Münzeinheit Heller, vergleichbar mit Pfennig oder Cent, bereits vor Jahren abgeschafft worden ist? Krasna Lipa ist nicht nur schön, wie krasna auf tschechisch heißt, sondern auch krass. Viele unsanierte Fabrikgebäude, in denen teilweise sogar noch gearbeitet wird. Die Gentrifizierung ist nicht wirklich angekommen, dafür gibt es schöne Kneipen, in denen wundervolle Hausmusik praktiziert wird, von Roma und anderen Tschechen gemeinsam. Leider hatten wir Kinder dabei und da das neue tschechische Antirauchergesetz noch nicht angekommen zu sein schien, war es uns nicht vergönnt gewesen, uns dazu gesellen zu können. Werde ich aber nachholen, versprochen. Krasna Lipa wird mich so schnell nicht los.

Tipp für heute: Auf der Geige lustig fideln.

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2 Kommentare zu “Krasna Lipa”

  1. 01

    Für warme Zimmer im Winter in dieser Gegend empfehle ich das Hotel „Bellevue“ in Jetrichovice. Ist zwar nicht „urig böhmisch“ aber hat aber noch ’nen schönen tschechoslowakischen Charme mit toller Kochkunst und Seniorentanz am Wochenende. In Frühling, Sommer, Herbst bietet sich im gleichen Ort der Campingplatz an.

    ultramatze am 7. Februar 2017 um 13:02
  2. 02

    Oh ja, da war ich auch schon öfter. Tolles Teil! Manchmal sogar mit einem Alleinunterhalter am E-Piano. Hoffen wir mal, dass dieses Hotel der Gentrifizierung trotzen wird.

    Ahne am 7. Februar 2017 um 14:42

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