Corona-Tagebuch 1

14. März 2020

Es ist so weit. Das öffentliche Leben steht weitgehend still. Gestern Nacht kam nun auch die Absage für meine Lesung bei der Humorzone Dresden. Das ganze Festival wird beendet. Sicherlich vernünftig. Andererseits frage ich mich schon, wie diese Krise unsere Gesellschaft verändern wird. Wird es danach eine größere Bereitschaft für rigoroses Durchgreifen geben? Für eine Politik der harten Hand? Spanien will ab Montag eine landesweite Ausgangssperre verhängen, das Saarland schließt sogar die Bordelle. Die Bordelle! Da hätte man doch wirklich auch anders entscheiden können. Einen Mindestabstand von 1,5 m zum Beispiel. Menschen wie ich, die in letzter Zeit in Österreich, der Schweiz oder Italien gewesen waren, sollen sich, laut Gesundheitsminister Spahn, in eine 14-tägige Quarantäne begeben, zuhause, auf freiwilliger Basis allerdings. In meiner Stamm-Kaufhalle sind Kartoffeln und fast sämtliches Gemüse ausverkauft. Einen Weißkohl kann ich noch erwerben. Mal sehen, was es heute zu essen geben wird.

Tipp für heute: Eine Hand wäscht die andere.

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7 Kommentare zu “Corona-Tagebuch 1”

  1. 01

    Eine Hand härtet die andere.

    Andreas am 14. März 2020 um 13:53
  2. 02

    Och nö! Am Mittwoch erst entdeckt, Besuch geplant, gefreut – und jetzt doch wieder nüscht. Müssen wir halt wieder raus in die Sonne. Hätte da Gott nicht bissel was dran drehen können?

    Frau Sauvage am 15. März 2020 um 10:54
  3. 03

    @ Frau Sauvage: Gott hat sich ja selber in Quarantäne jesteckt, die Pfeife. Na ja. Genießt die Sonne!

    Ahne am 15. März 2020 um 11:14
  4. 04

    Dann hättest du ja Zeit gehabt, zur Lindenstraße-Demo zu kommen. Eigentlich hatte ich mit dir gerechnet, nachdem auch du im Tagesspiegel gefordert hattest, für die Lindenstraße auf die Straße zu gehen.
    Schade. Du hast was versäumt. Es war sehr lustig.
    Falls dich Corona davon abgehalten hat, uns auf der Demo zu unterstützen: Alles war mit der Polizei abgestimmt. Das Risiko, sich auf einer kleinen Demo unter freiem Himmel anzustecken, wurde von dieser als sehr gering erachtet.

    Petra am 17. März 2020 um 00:40
  5. 05

    @ Petra: Ja, Zeit hätte ich gehabt. Nur verantwortungsbewusst wäre es nicht gewesen. Ich befinde mich hier gerade in selbstgewählter häuslicher Quarantäne mit Erkältungssymptomen, nachdem ich in der Schweiz gewesen bin. Da bei einer Demo am Mikro zu sprechen.., gut, kannst du dir vielleicht selbst beantworten. Ich hätte aber wenigstens absagen können, dafür bitte ich um Entschuldigung. Schön, dass es lustig gewesen ist, obwohl ich es an eurer Stelle nicht durchgezogen hätte.

    Ahne am 17. März 2020 um 11:39
  6. 06

    @Ahne Wir haben lange hin und her überlegt, ob wir die Demo durchziehen. Den Lindenstraße-Stammtisch im Terzo Mondo hatten wir vorsichtshalber abgesagt. Wegen der Demo hatten wir uns vorher mit der Polizei beraten. Unser Trüppchen, das nie besonders groß war, war wirklich sehr klein. Aus den anderen Bundesländern waren auch nur 2 Fans angereist. Mütter mit Kindern blieben selbstverständlich zu Hause. Die Reichsbürger hatten für ihre Kundgebung Unter den Linden wesentlich mehr Teilnehmer zusammengetrommelt.
    Wir begrüßten uns mit den Füßen. Einer hatte Desinfektionsmittel fürs Mikro mitgebracht, aber ich muss gestehen, dass wir es leichtsinnigerweise nicht benutzt haben. In spätestens 2 Wochen wird sich zeigen, ob das ein großer Fehler war.
    Ich verstehe, dass du aus gutem Grund nicht gekommen bist. Hätte es halt sehr gern gesehen, weil ich nicht nur ein Fan der Lindenstraße, sondern auch ein Fan von dir bin. Aber der Kampf geht weiter, und wenn sich die Lage wieder beruhigt hat, wirst du bestimmt dabei sein.

    Petra am 17. März 2020 um 23:45
  7. 07

    @ Petra: Ja, das hoffe ich.

    Ahne am 18. März 2020 um 11:30

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