Corona-Tagebuch 3

16. März 2020

Deutschland schließt ebenfalls seine Grenzen. Nur zu den Niederlanden und Belgien sind sie noch offen. Mein Schnupfen ist etwas stärker geworden. Habe darum eine Liste mit benötigten Lebensmitteln und Toilettenpapier (nein, war ’n Spaß!) verfasst, die mir besorgt werden (so es die Dinge noch gibt). Gut, wenn man Menschen kennt, die einem helfen. Die Reformbühne Heim & Welt hat gestern eine grandiose Digital-Live-Premiere auf ihrem Facebook-Kanal hingelegt. In der Spitze schauten 166 zu, da hätten im Roten Salon mindestens 40 wieder nach Hause gehen müssen. Vielen, vielen Dank an Heiko Werning, Jakob Hein, Jürgen Witte, Falko Hennig und unseren Gast Spider, insbesondere aber auch an Frank Sorge von der Schwesterlesebühne ,Brauseboys‘, der den gesamten technischen Support leistete. Nächste Woche wird es im provisorisch errichteten Weddinger Studio wieder eine Live-Reformbühne geben, seid dabei. Andreas Gläser hat mir ein wunderbares Lied von Morrissey weiter geleitet, was zur Zeit passt ‚Spent the day in bed‘ mit der schönen Liedzeile „No bus, no boss, no rain, no train“ und ja, ich weiß, dass Morrissey viel Blödsinn von sich gibt, aber seine Lieder gefallen mir trotzdem. Witzig finde ich, dass Bayern eine öffentliche Kommunalwahl durchführen lässt mit Millionen, welche in Wahllokale spazieren und am nächsten Morgen den Katastrophenfall für Corona ausruft. Da erwarte ich schon eine kritischere Medienberichterstattung. Merkwürdig auch, dass man kaum Meldungen hört zu dem gerade statt findenden Riesenmanöver ‚Defender 2020‘ mit 37.000 Soldatinnen und Soldaten. Nur Norwegen hat anscheinend seine Teilnahme zurück gezogen. Hallo? Journalismus?

Tipp für heute: Blumen gießen.

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