Corona-Tagebuch 141

5. August 2020

Eine riesige Explosion im Hafen von Beirut ruft uns ins Gedächtnis, dass es noch andere Dinge gibt als die Corona-Pandemie. Eventuell ist Ammoniumnitrat detoniert, ganze Wohnviertel wurden verwüstet. Es wird gemeldet, dies sei die größte Explosion gewesen, die es je im Libanon gegeben hätte. Mindestens 100 Menschen starben bisher, circa 4.000 wurden verletzt. US-Präsident Trump ist sich nach Gesprächen mit seinen „großartigen Generälen“ sicher „es war eine Art Bombe“. In Deutschland steht uns, wenn wir den Aussagen der Wetterdienste Glauben schenken wollen, eine längere Hitzewelle bevor. Temperaturen über 35°C, eine ganze Woche lang. Und kein Regen. Habe gestern die Schlagzeile gelesen ‚Corona-Bonus für hässliche Pflegekräfte in Frankreich‘ und wollte mich schon aufregen, warum wir schönen Menschen dauernd benachteiligt werden, stellte dann jedoch fest, ich hatte mich verlesen, nicht hässliche, häusliche Pflegekräfte erhalten bis Ende des Jahres einen Bonus von bis zu 1.000 Euro. Außerdem will Frankreich kulturelle Veranstaltungen mit mehr als 5.000 Teilnehmern ab Mitte August wieder genehmigen. Der Chef des japanischen Organisationskomitees der Olympischen Spiele Toshiro Muto will Olympia 2021 auch mit Corona stattfinden lassen, gerade „für Menschen, die mit Corona leben müssen“. Bundesgesundheitsminister Spahn ist zuversichtlich, dass es so schnell wie nie zuvor in der Menschheitsgeschichte einen Impfstoff geben wird, gegen Covid-19, so meldet es zumindest die Tageszeitung ‚Die Welt‘. Trotz Corona hat in der ostchinesischen Stadt Qingdao planmäßig das größte Bierfest des Landes begonnen. Bis zum 23. August werden Hunderttausende Besucher erwartet. Über 400 Covid-19-Tote in Marokko, über 500 im Jemen, über 600 in Serbien, über 5.000 im Irak, über 6.000 in Pakistan, über 9.000 in Kanada, über 20.000 in Peru, über 95.000 in Brasilien, über 700.000 weltweit. Ab 8. August dürfen in Berlin sexuelle Dienstleistungen ohne Geschlechtsverkehr wieder angeboten werden, in Domina-Studios zum Beispiel. Ab 1. September sollen dann unter strengen Hygieneauflagen auch wieder sexuelle Dienstleistungen mit Geschlechtsverkehr zulässig sein, so teilte es die Gesundheitsverwaltung mit. Vielleicht leiste ich mir demnächst ja doch mal dunkle Gardinen. Wurde letzte Nacht durch zwei Notarzt-Krankenwagen geweckt, die eine halbe Stunde lang auf der Straße ihre Blaulichter routieren ließen. Zum Glück wollten sie nicht zu mir.

Tipp für heute: Ein Domino-Studio eröffnen.

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