Corona-Tagebuch 165

31. August 2020

Schöne Reformbühne gestern in der Baiz. Dafür lebe ich. 25 Leute durften wegen der Abstandsregeln rein und 25 Leute waren auch drin. Und wir hätten garantiert die zehnfache Menge hinein lassen können oder die hundertfache, wäre uns das Infektionsgeschehen egal. Lag natürlich zuallererst an unseren Gästen, Jacinta Nandi und Bhuvan Singh. Ein indischer Abend? Nein, nein. Wenn schon, wäre es ein englisch/schweizer Abend gewesen, richtigerweise aber muss man sagen, es war ein typisch Berliner Abend. Draußen regnete es. Strippen. Endlich! Und ich in Sandaletten und kurzen Hosen. Dabei wusste ich wie das Wetter wird. Tat es der Kunst zuliebe. Denn in meinem Zwiegespräch mit Gott musste ich behaupten, dass ich, wenn ich tatsächlich 81.875 € auf dem Konto hätte, Gott hatte mittels Kopfrechnen zuvor das durchschnittliche Vermögen eines Deutschen nach der jüngsten Rekordvermögenssteigerung hierzulande, ich berichtete, heraus bekommen, dass ich dann sicher nicht in kurzer Hose herum laufen würde, sondern mir eine Lange geleistet hätte. Hoffentlich habe ich mir nun keine „normale“ Erkältung zugezogen. Wird im Herbst sicher heikel, wer kann schon das eine vom anderen unterscheiden. Weltweit haben sich mittlerweile über 25 Millionen mit dem Coronavirus infiziert, die meisten von ihnen sind allerdings bereits wieder genesen. Über 846.000 aber auch gestorben. Wieder aufgehoben wurde die Ausgangssperre im neuseeländischen Auckland. Der deutsche Hotel- und Gaststättenverband fordert eine bundesweite Zulassung von teils verbotenen Heizpilzen, um im Herbst und Winter mehr Gäste im Außenbereich bedienen zu können. Infektionsschutz versus Klimaschutz. Einen Rekord an Neuinfektionen meldet Ungarn, 292 Fälle am Tag. Über 300 Covid-19-Tote in Paraguay, über 600 in Nord-Mazedonien. Bundesgesundheitsminister Spahn ist bei einem Besuch im nordrhein/westfälischen Bergisch-Gladbach von einigen „besorgten Bürgern“ ausgepfiffen, ausgebuht und bespuckt worden. Und natürlich beschimpft, klar, zum Beispiel als „Wichser“ und „Penner“, ach ja, und als „schwule Sau“. Man macht sich eben Sorgen. Um die Demokratie, nehme ich mal stark an.

Tipp für heute: „Komm und schwing dein Bein, lass die Sorgen Sorgen sein.“

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