Corona-Tagebuch 365

22. Juni 2021

Hitzewelle adieu. Musste sogar das Fenster zumachen, weil mich etwas fröstelt. Die Polizei drohte gestern immer wieder unsere politische Solidaritätskundgebung für die Choriner Straße 12, deren Mietern der Rausschmiss durch den neuen Hausbesitzer droht, zu beenden, da ihnen der politische Charakter zu kurz kam. Dass Musik auch politisch sein kann, bewies später die Bolschewistische Kurkapelle, während das Straßenmusikkollektiv ‚Drückerkolonne‘ die Leute zwar zum Tanzen brachte, mir jedoch unangenehm auffiel, durch penetrante Verweise auf ihre neue CD, welche sie anschließend von Kindern im Publikum verkaufen ließ. Da griff ich doch gerne nicht zu. Nach meinem Zwiegespräch mit Gott zum Thema wurde ich von einer Zuschauerin gebeten in Zukunft „sehr viel schärfer“ zu werden. Weiß nicht. So bin ich doch gar nicht. Bin doch eher mild. Bewundert, oder sagen wir lieber bedauert, habe ich die vielen Menschen, welche mit FFP-2-Maske ausgelassen und ausdauernd tanzten. Maske musste getragen werden, bei einer politischen Demonstration, ich jedoch verzichte dann eben auf `s Tanzen. Macht mir so keinen Spaß. Außerdem halte ich es für extrem ungesund. Italien schafft nächsten Montag die Maskenpflicht im Freien ab, die Türkei ab 1. Juli sonntägliche und nächtliche Ausgangssperren. Laut Präsident Recep Tayyip Erdogan müssten Konzertsäle und andere Musiklokale allerdings um Mitternacht schließen, da niemand das Recht habe „andere zu stören“. So nutzt man eine Pandemie um nachhaltig die Gesellschaft zu verändern. Natürlich nur zu deren Besten, klar. Frankreich will ab 9. Juli die Nachtclubs wieder öffnen. Rodrigo Duterte, philippinischer Präsident, bemüht sich die Impfkampagne seines Landes anzukurbeln. Bei einer Fernsehansprache wandte er sich an die Bürger mit den Worten: „Suchen Sie es sich aus, entweder Impfung oder ich lasse Sie festnehmen.“ Nun könnte man vermuten, der Mann besäße einen guten Humor, wüsste man nicht, zu was der Despot alles fähig ist. Einen Rekord bei Neuinfektionen meldet Indonesien, 14.536 Fälle am Tag. Über die Hauptstadt Jakarta wurde eine nächtliche Ausgangssperre verhängt. Gegenüber DPA erklärte Bundeskanzlerin Angela Merkel, die Pandemie wäre erst zu Ende, wenn die ganze Welt geimpft sei: „Wir müssen an den Rest der Welt denken.“ Nett. Und warum weigert sie sich dann, ihren Widerstand gegen die Patentfreigabe für Impfstoffe aufzugeben? Nach Angaben des staatlichen kubanischen Pharma-Konzerns ‚Biocubafarma‘ besitzt der erste in Lateinamerika entwickelte Impfstoff ‚Abdala‘ eine Wirksamkeit von 92,28%, bei drei Impfdosen allerdings. Über 1.000 Covid-19-Tote verzeichnet Botswana, über 4.000 Afghanistan, über 100.000 Kolumbien. Nordkorea, beziehungsweise die Koreanische Demokratische Volksrepublik, hat der WHO mitgeteilt, man habe, bei mehr als 30.000 Tests im Land auf das Coronavirus, bisher keine Infektion entdeckt. Sollte das Reich Kim Jong-uns tatsächlich das einzige sein, welches dem Pandemie-Schwindel auf die Spur gekommen ist? Querdenker, euer Mann!

Tipp für heute: Der Großvater von Kim Jong-un, Kim Il-sung hat übrigens sehr schöne Opern komponiert.

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