Corona-Tagebuch 383

12. Juli 2021

Man darf nicht unvorsichtig werden, selbst wenn die Tödlichkeit des Virus nachzulassen scheint. Es lauern auch andere Gefahren in unserer Umgebung. Gestern stand ich mit einem Bein bereits, nein, nicht im Grab, das noch nicht, ich steckte im Erdreich, der Boden brach, am Rande einer Grube. War nicht weiter wild, ich kam mit dem Schrecken davon, zog mir lediglich ein paar Schürfwunden zu. Trotzdem werde ich in Zukunft wohl besser aufpassen, wohin ich trete. Nehme mir das jedenfalls vor. Ich schreibe es zumindest in dieses Tagebuch hier. Damit ich es später lesen kann, wenn ich eingegipst im Krankenhaus liege. Nach Angaben des Veranstalters vom European Congress on Clinical Microbiology & Infectious Disease (ECCMID) wurde zum ersten Mal bei einer 90-jährigen im März verstorbenen Frau aus Belgien eine Doppel-Infektion sowohl mit der Alpha- als auch mit der Beta-Variante nachgewiesen, die zu jener Zeit in Belgien grassierten. Geimpft ist die Frau nicht gewesen. Eine Impfpflicht für Beschäftigte in Schulen und Kindergärten hat der Humangenetiker Wolfram Henn vom Deutschen Ethikrat gefordert. Israel bietet für Erwachsene mit geschwächtem Immunsystem ab sofort die dritte Auffrischungsimpfung an, während in Afrika insgesamt erst 1,19% der Bevölkerung ihre Zweite (oder die Eine von Johnson & Johnson) erhielten. Über 800 Covid-19-Tote verzeichnet Ghana, über 900 Kambodscha, über 140.000 Russland. In Berlin darf man seit heute wieder vorne im Bus einsteigen und beim Fahrer bezahlen, allerdings nur bargeldlos. Für einige Menschen, beispielsweise Obdachlose ohne Geldkarten oder Smartphones, wird es noch etwas schwieriger durch ’s Leben zu kommen.

Tipp für heute: Mal wieder was in einen Hut werfen.

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