Corona-Tagebuch 489

19. November 2021

Ich habe eine neue Schallplatte. Nicht gekauft, nein, Geld versuche ich momentan ruhen zu lassen. Sie ist mir geschenkt worden, zugeschickt, aus den Niederlanden, von Ferry, Mitglied von ‚De Kift‘, einer großartigen Kapelle, mit der wir vor vielen Jahren als ‚Surfpoeten‘ gemeinsam eine kleine Tournee absolvieren durften. Utrecht, Rotterdam, Nijmegen, wenn ich mich recht erinnere. 2020 brachten sie ihr neuestes Werk heraus, perfekt gewählter Zeitpunkt. Es heißt ‚Hoogriet‘ und beinhaltet nicht nur tolle Musik, sondern ist auch hübsch anzusehen. Der Karton, in dem sich der Tonträger befindet, sieht innen aus wie ein Schallplattenspieler. Gemeinsam versuchen wir nächsten Sommer einen Gastauftritt von ‚De Kift‘ bei der Reformbühne hinzubekommen, kombiniert mit mindestens einem anderen Konzert von ihnen. Mal sehen, ob es klappt. Erwischt hat es nun auch meinen Sohn. Corona positiv, mit Symptomen, trotz vollständiger Impfung. Werde ihm heute einen Obstbeutel vorbeibringen und an die Türklinke hängen. Hoffentlich geht es ihm bald besser. Beschlossen hat der Bundestag das neue Infektionsschutzgesetz, das die ‚Epidemische Lage von nationaler Tragweite‘ ablöst. Ausgeschlossen werden darin flächendeckende Schließungen und Verbote, bundesweite, nehme ich an. Neu: die Homeoffice-Pflicht bei Büroarbeiten und „vergleichbaren Tätigkeiten“, 3G-Regel am Arbeitsplatz sowie im Nah- und Fernverkehr und eine Testpflicht in Pflegeheimen. Darüber hinausgehende Maßnahmen müssen von den Bundesländern verfügt werden. Im Anschluss beschloss die Ministerpräsidentenkonferenz der Länder, Maßnahmen künftig an den Schwellenwert der Krankenhauseinweisungen zu koppeln. Liegt jener über 3, gilt landesweit 2G für Gastronomie, Veranstaltungen, Hotels und körpernahe Dienstleistungen, über 6: 2Gplus (mit Maskenpflicht), über 9 werden weitere Kontaktbeschränkungen oder Verbote von Veranstaltungen erlassen. Aktuell beträgt der Wert in Berlin 3,4, in Brandenburg 3,5, in Bayern 8,6, in Thüringen 18,5, deutschlandweit 5,3. Den höchsten Wert für die BRD insgesamt gab es im Dezember 2020, 15,5. Bayern verlegt mittlerweile Krankenhauspatienten nach Italien. Roland Engehausen, Geschäftsführer der Bayrischen Krankenhausgesellschaft: „Die aktuelle Lage ist so dramatisch, wie sie noch nie in der gesamten Pandemie-Zeit in Bayern war.“ Das Amtsgericht Nürnberg erteilte einen schwäbischen Arzt, dem vorgeworfen wird, Hunderte falsche Impfbescheinigungen ausgestellt zu haben, ein vorläufiges Berufsverbot. Rekorde an Neuinfektionen melden Laos, 1.401 und die Niederlande, 23.641 Fälle am Tag, einen Höchstwert täglicher Corona-Todesopfer Russland, 1.251. Über 5.000 Covid-19-Tote (insgesamt) verzeichnet Slowenien, über 255.000 Russland, über 465.000 Indien. Eine 74-jährige Israelin hat aus Angst vor Ansteckung Geldscheine im Wert von 10.000 Schekel in eine Schale mit flüssigem Bleichmittel gelegt und danach in der Mikrowelle erhitzt. Dabei gingen die Scheine (ca. 2.900 €) größtenteils in Flammen auf, teilte die Nationalbank mit. Die verkohlten Reste schickte sie an die Bank und schrieb: „Ich fühle mich schuldig, weil es nicht mein Geld ist und ich eine ehrliche Bürgerin bin, die noch niemals Geld zerstört hat.“ Nach einer Echtheitsprüfung ersetzte die Bank der Reuigen das Geld.

Tipp für heute: Wäre mit Münzen nicht passiert.

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