Was ich nicht möchte
4. Mai 2023
Ich möchte nicht urteilen über Boris Palmer. Ob er rassistische Einstellungen hat, ob er voreingenommen gegenüber Ausländern ist, manche seiner Aussagen lassen dies vermuten. Der Grund jedoch weshalb er sein Amt niederlegte, ist die Verwendung von Wörtern. Wörter, die, egal in welchem Kontext, nicht mehr genannt werden sollen. Auch ich traue mich nicht, diese Wörter hier niederzuschreiben. Krass! Keine Ahnung, ob es das in der Geschichte schon mal gab. Vulgäre Begriffe in der Oberschicht? Ganz sicher. Dass sie jedoch nicht mal zitiert werden dürfen, beziehungsweise sollen, denn von Rechts wegen dürfen sie natürlich zitiert werden, da bin ich mir unsicher. Das Wort „Russe“ vielleicht, in der DDR? Gab es Worte, die in der Kirche Tabu waren, zu früheren Zeiten? Tagesschau.de schreibt heute: „Palmer benutzte auf Facebook das N-Wort – also einen rassistischen Begriff – in Kombination mit einem vulgären Begriff“. Ich frage mich, wenn ein Wort (hier sogar zwei) tatsächlich so schlimm ist, dass es nicht mal als Zitat verwenden werden sollte, müsste dann nicht auch jeder Hinweis auf das Wort unterbleiben? Das Wort „N-Wort“ versteht doch nur, wer die Bedeutung des Wortes „N-Wort“ kennt, also reproduziert man den Begriff dadurch ebenfalls. Auch die Variante, die aus ‚Harry Potter‘ bekannt ist, „Er, dessen Name nicht genannt werden darf“ also ‚Das Wort, dessen Name nicht genannt werden darf‘ ist untauglich, denn mittlerweile gibt es deren ja mehrere Wörter. Na ja, Hauptsache die Grünen lassen bald nur noch Ausländer zu uns, die „wir“ auch brauchen. Sind sie im Kern sich mit den Rechten erst mal einig, können sie zum Ausgleich weiter Jagd auf böse Wörter machen.
Heute: Dresden, Ostpol, 20:30 Uhr: Ahne liest aus ‚Wie ich einmal lebte‘ und singt vielleicht auch ein Liedchen, oder zwei
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