Ist Grass der neue Sarrazin?

5. April 2012

Eines zumindest hat Günther Grass erreicht, es werden sicherlich wieder mehr Gedichte geschrieben, gelesen, vor allem aber ernst genommen werden. Das ist ja schon mal was. Außerdem wurde vorher das Thema ‚Krieg gegen den Iran (mit ausdrücklich optionellem Atomwaffeneinsatz)‘ in der öffentlichen Diskussion kaum behandelt, zumindest in der BRD. Vielleicht treten, wenigstens für kurze Zeit, jetzt mal solch hochinteressante Themen wie ‚Deutsche Steuerfahnder im Visier der Schweizer Justiz‘, ‚Thomas Gottschalks Vorabendtalk im Quotentief‘ oder ‚Charlottenburger Straßen in bedauernswertem Zustand‘ in den wohlverdienten Hintergrund.

Heute: Berlin-Wedding, La Luz, 20:30 Uhr: Brauseboys – 9 Jahre Brauseboys mit allen Brauseboys sowie ihren Gästen Manfred Maurenbrecher und mich

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7 Kommentare zu “Ist Grass der neue Sarrazin?”

  1. 01

    Eigentlich schon schlimm, dass ein deutscher Nobelpreisträger sich bei der internationalen Ölmafia verdingen muss, um seinen Lieben zu Ostern auch mal was Schönes zukommen zu lassen und also im Auftrag dieser Benzinpreiserpresser ein Gedicht (Ein Gedicht? Aber es reimt sicht nicht!) verfasst, um von der aktuellen Debatte um die routinemäßige Anpassung des Treibstofftarifs abzulenken. Welt, wo gehst Du hin? So zu Ostern! Frohes Fest.

    ultramatze am 5. April 2012 um 23:47
  2. 02

    Hm … wie kommst Du darauf, das Thema „Krieg gegen den Iran“ würde kaum in der Öffentlichkeit behandelt? Und woher weißt Du dann eigentlich davon? Aus geheimen Quellen?

    Volker am 6. April 2012 um 10:49
  3. 03

    Wenn etwas kaum in der Öffentlichkeit behandelt wird, kann man eben trotzdem davon wissen. Vielleicht trifft es aber eher den Kern von ’nicht angemessen behandelt‘ zu sprechen. Ich finde wenn ernsthaft ein Angriff mit Atomwaffen auf atomare Forschungseinrichtungen erwogen wird, dann sollte das überall in der Welt Thema Nummer 1 sein.

    Ahne am 6. April 2012 um 13:35
  4. 04

    Bloß weil bunkerbrechende Waffen aus Atomen bestehen, sind sie noch lange keine Atomwaffen. Ich sag ja gar nicht, dass ich für einen Angriff bin (ehrlich gesagt fällt es mir schwer, mir dazu eine Meinung zu bilden), aber das Grasssche Auslöschungsgeraune ist einfach Blödsinn.

    Volker am 6. April 2012 um 14:20
  5. 05

    @volker:
    Hast du das Gedicht gelesen? Oder nur darüber?
    Ich kann da nichts blödsinniges drin erkennen.
    Die angestoßene Diskussion darüber allein ist das Gedicht schon wert.

    Ein Leser am 6. April 2012 um 17:15
  6. 06

    @ Volker: Es gibt sogenannte konventionelle bunkerbrechende Waffen und es gibt atomare bunkerbrechende Waffen. Und es gibt zumindest amerikanische sogenannte Sicherheitsexperten, die diese atomaren bunkerbrechenden Waffen favorisieren, weil konventionelle wohl in einigen Fällen nicht ausreichend seien. Das „Auslöschungsgeraune“ finde ich auch blödsinnig aber ein militärischer Erstschlag mit atomaren Waffen gegen den Iran würde sicherlich zu einer weiteren Radikalisierung der muslimischen Welt führen. Ich muss allerdings zugeben, dass ich mir unsicher bin, wie gefährlich das Regime der Mullahs wirklich ist. Dort scheint es ja gerade einen Machtkampf zu geben bei dem Ahmadinedschad die schlechteren Karten haben soll.

    Ahne am 6. April 2012 um 19:41
  7. 07

    Ick mach ma einen auf doof:
    Wer hat bisher atomare Waffen eingesetzt?
    Wer greift seit Ende WK II dauernd andere Länder an und/oder hält sie besetzt?

    Dämlich quatschende Politiker hat wohl jedes Land. Wenn man die alle ernst nehmen würde, befänden sich die Masse der Staaten dieser Welt im Kriegszustand.

    Onkel Sadam hatte ja lt. ernst zu nehmenden britischen Geheimdienstlern mobile(!) Produktionsanlagen für atomare Waffen, die ein „Überläufer“ gleich mal freihändig skizzierte. Das war die Begründung für die Welt des Guten, das böse, böse Regime – nebenbei Headquarter von Al Quaida, eine der Begründungen für den Angriff des Sohnes – anzugreifen. Muss man noch erwähnen, dass besagter Herr weder Atomwaffen besaß noch in der Lage war solche herzustellen noch Al Quaida sich zwischen Euphrat und Tigris heimisch fühlte?

    Frohe Ostern noch.

    Olaf am 8. April 2012 um 10:01

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