Warum sollten nicht auch Parteien die Namen ihrer Sponsoren tragen dürfen

3. Mai 2013

Während man sich in der Bundesrepublik Deutschland noch schwer tut Fußballmannschaften die Namen von Firmen oder Produkten tragen zu lassen, Bayer Leverkusen gilt als Werkself und Ausnahme, RB Leipzig schreibt sich tatsächlich RasenBall, haha, RasenBall, ist man in Österreich längst soweit, wie in Deutschland auch beim Basketball, und lässt selbst Spitzenklubs munter ihre Namen wechseln, je nachdem, wer bezahlt. Puntigamer Sturm Graz gegen Red Bull Salzburg heißen dann die Partien. Ob deshalb kaum noch jemand zum Fußball geht, in Österreich? Vielleicht sind österreichische Fußballfans ja nicht ganz so doof wie deutsche Basketballfans? In den unteren österreichischen Fußballklassen sorgt die neoliberale Namensgebungsfreiheit merkwürdigerweise für Verhältnisse wie in der DDR. Kernkraftwerk Greifswald, Tiefbau Ost, Obertrikotagen Weimar, wir erinnern uns nicht gerne. Hier spielten am Mittwoch in der steirischen Unterliga Nord B: Schäffer Transporte St. Georgen/Judenburg gegen UFC Tischlerei M. Mitteregger Gaal 3:3. Der SC RWR Personalservice Unterpremstätten gewann seine Partie 4:0 während USV Bauer Heizungen Gutenberg 0:2 verlor. Manchmal weiß man gar nicht mehr welcher der Namen nun Werbung und welcher der Name der Stadt sein soll. Beim USV Raiba Alpenbrot Jechart Edelschrott zum Beispiel. Kommen die nun aus Alpenbrot? Oder aus Edelschrott? Oder beim FC Pabst Alko Raika Obdach. Will sich da jemand lustig machen? Den Vogel ab schießt aber eindeutig der TUS Sparkasse Schlagl Trockenbau Kerschhofer Vorau, was für ein Name! Und jetzt alle: „Eijeijeijei, der TUS Sparkasse Schlagl Trockenbau Kerschhofer Vorau, wir singen und spielen auf jedem Fußballplatz, ein Schuss, ein Tor, TUS Sparkasse Schlagl Trockenbau Kerschhofer Vorau“.

Tipp für heute: Vorm Einpullern Windeln anziehn.

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5 Kommentare zu “Warum sollten nicht auch Parteien die Namen ihrer Sponsoren tragen dürfen”

  1. 01

    Du bist zu kritisch. Ich möchte auch einen Club finanzieren. Das wäre doch mal wirklich was, der „Berliner Fußballclub Psychiatrische Praxis Dr. Jakob Hein Dynamo“. Die Gesänge wären groß.

    Jakob am 4. Mai 2013 um 08:43
  2. 02

    Ach so, und wenn der Club vielleicht gar nicht auf jedem Platz ein Tor schießt und der Name des Clubs nicht ganz so eingängig ist, dann können die Fans einfach nur kurze Worte vor dem Clubnamen rufen, so wie „Irden“ oder „Wässrig“ oder „Blechern“ oder was weiß ich.

    Jakob am 4. Mai 2013 um 10:09
  3. 03

    Du kannst dir ja erstmal die Namensrechte am Stadion sichern, das ist ja bereits erlaubt. ‚Psychiatrische Praxis Dr. Jakob Hein-Stadion‘ hat doch auch was.

    Ahne am 4. Mai 2013 um 11:56
  4. 04

    Und wenn alle wollen? Dann guckt man sich wohl bald die Heimspiele in Berlin im „Geschäfte-Banken-Praxen-Privatspender-Stadion“ an. Letztlich hätte das Ungetum eh nur einen derart langen Namen, dass jeder einzelne unbedeutend bliebe. Womit das Geld gut inverstiert wäre –

    Spielverderber am 4. Mai 2013 um 14:19
  5. 05

    Ick habe vorhin angerufen und sie haben gesagt, sie bleiben bei der Zusammenarbeit mit diesem Pariser Verlag: http://de.wikipedia.org/wiki/Olympia_Press.
    Gibt’s das?

    Jakob am 4. Mai 2013 um 22:14

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