Weckruf
12. November 2017
Die so genannten „Wirtschaftsweisen“ fordern eine Änderung der Arbeitszeitgesetze, unter anderem die Abschaffung des 8-Stunden-Tages. Prima, dachte ich mir, 8 Stunden Arbeit am Tag sind ja auch wirklich viel zu viel. Das ist doch überhaupt nicht mehr angepasst an unsere moderne Welt, mit ihren vielen Möglichkeiten, den Maschinen, Robotern, der ganzen Automatisierung, pipapo. Flexibel müsste es zugehen. Sagen wir, Menschen, die 6 Stunden am Tag arbeiten möchten, denen sollte das ermöglicht werden, aber auch drei oder null Stunden sind doch längst keine Utopie mehr, heutzutage. Für wen, wenn nicht für den Menschen soll die Technik denn arbeiten? Doch denkste! Das sehen diese „Wirtschaftsweisen“ ganz anders. Bei ihnen arbeitet die Technik nämlich nicht für den Menschen, sondern Mensch und Technik gemeinsam für die Gewinnmaximierung und der Gewinn, oder anders ausgedrückt der Profit, ist eben jene Heilige Kuh, der sich alles andere unterzuordnen hat. Tschuldigung, liebe Kühe, ihr könnt nichts dafür. Die „Wirtschaftsweisen“ fordern, man müsse auch länger am Tag arbeiten können, eben auch nach Feierabend und vor dem Aufstehen, beim Kacken und während man stirbt. Also, das haben sie nicht wortwörtlich so gesagt, aber gemeint. Und wie ich unseren momentanen rückwärtsgewandten Zeitgeist so einschätze, wird es sicher auch so kommen. Hallo! Menschheit! Du könntest langsam mal wieder aufwachen!
Heute: Berlin, Jägerklause, 20 Uhr: Reformbühne Heim & Welt mit Jakob Hein, Heiko Werning, Jürgen Witte, Falko Hennig und mich, sowie den aufgewecktesten Superstargästen dieser Galaxie Masha Potempa (intelligente Pop-Songs) und Gregor Mothes (TITANIC)
3 Kommentare zu “Weckruf”
01
Bitte! Es ist Sonntag!
02
Danke.
03
Brauchen Sie den Kassenzettel?
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