Zeitgeist, wir jehn denn ma raus

26. Juni 2010

Nicht schlecht geguckt habe ich vor ein paar Tagen, als meine Tochter aus dem Kindergarten nach Hause kam mit zwei aufgemalten Nationalfähnchen auf ihren Backen (zu denen aus Akademikerfamilien Süddeutschlands Stammende auch Wangen sagen). Ein schwarzer Strich, darunter ein roter Strich und darunter ein gelber Strich. „Au weia, das waschen wir gleich mal wieder ab, Frollein“ war meine Reaktion, woraufhin sie umgehend anfing zu heulen (total undeutsch). „Ich bin doch Deutschland“ jammerte sie „und die andern Kinder im Kindergarten sind auch Deutschland“. „Bist du nicht, du…“ weiter kam ich nicht, denn ich spürte plötzlich den bösen Blick meiner Lebensgefährtin im Rücken. Sicher, natürlich, der Zeitgeist, in anderen Ländern auch vollkommen üblich, total normal, jaja. Ich hoffe nur, dass sich das wirklich auf die großen Turniere im Fußball beschränkt und nicht irgendwann wieder allgemein behauptet wird, es gäbe keine Parteien mehr sondern nur noch Deutsche.

Heute: Berlin, Theaterbühne Nostitzstraße, 20:45 Uhr: Ahne liest, singt und trinkt im Zelt und im Rahmen des Bergmannstraßenfestes

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