Corona-Tagebuch 214

21. Januar 2021

Die Sonne scheint, bei über 10°C. Viele Vögelchen sind bereits fleißig auf Partnersuche. Und in Deutschland sinken die Fallzahlen, im Vergleich zur vergangenen Woche zumindest. Das tun sie auch in vielen anderen europäischen Staaten, in Schweden, in Russland, in Tschechien beispielsweise und es scheint vollkommen egal, was für Maßnahmen die einzelnen Länder ergreifen oder ergriffen haben. In Schweden darf abends in Gaststätten kein Alkohol mehr ausgeschenkt werden, hier ist fast alles zu, seit Wochen schon. Nach Ansicht von Wissenschaftlern des Imperial College bremst der dritte Shutdown in England die Infektionszahlen kaum. Großbritannien verzeichnete gestern erneut einen Höchststand an Covid-Todesopfern, 1.820 am Tag. Premier Boris Johnson zeigte sich entsetzt. Steigen tun die Infektionszahlen rasant in Spanien und in Portugal. Portugal hat strenge Maßnahmen ähnlich wie Deutschland ergriffen, Spanien vollkommen unterschiedliche, in Madrid zum Beispiel darf man immer noch in die Kneipe. Ich bin gespannt, ob und wann man tatsächlich weiß, welche Maßnahmen sinnvoll sind oder waren. In mehreren französischen Städten haben Studenten gegen Corona-Maßnahmen protestiert. Sie forderten, dass es für „alle Studenten“ wieder Lehrveranstaltungen geben solle, auch wenn bei reduzierter Teilnehmerzahl Lehrkräfte eingestellt werden müssten. Bei einer Demonstration in Paris wurden Parolen wie: „Inkompetente Politik, sterbende Jugend“ gerufen. In den vergangenen Wochen waren mehrere Suizide oder Suizid-Versuche unter Studierenden bekannt geworden. Australien meldet den vierten Tag infolge keine neuen Infektionsfälle, die Regierung des bevölkerungsreichsten Bundesstaates New South Wales stellte mittlerweile Lockerungen in Aussicht. Sri Lanka will wieder Touristen ins Land lassen, etwa 180 Hotels dürfen Unterkünfte anbieten. In Moskau können Kinos, Theater und Konzertsäle mit 25%-iger Auslastung wieder genutzt werden, auch Museen, Bibliotheken und Kinderzentren öffnen. Indien will eigens produzierte Impfstoffe kostenlos an andere Länder abgeben. Zunächst sollen Bhutan, die Malediven, Bangladesh, Nepal, Myanmar und die Seychellen beliefert werden. Außenminister Subranmanyan Jaishankar: „Die Apotheke der Welt wird liefern, um die Covid-Herausforderung zu meistern.“ Heute gilt Indien als diese, früher nannte man Deutschland so. Im Humboldt-Klinikum in Berlin-Reinickendorf ist bei 4 Patienten und 2 Mitarbeitern die B.1.1.7.-Variante nachgewiesen worden. Zwei Fälle dieser Variante meldet auch China, wo es gestern insgesamt 144 Neuinfektionen gab. Über 300 Covid-19-Tote verzeichnet Namibia, über 50.000 Deutschland, über 405.000 die USA. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) spricht sich für eine „Schweigepflicht“ im Öffentlichen Nahverkehr aus. Er sei für ein Telefonierverbot, so Verbandspräsident Ingo Worthmann im Deutschlandfunk: „Das würden wir sehr stark unterstützen.“ Ein solches Telefonierverbot existiert bereits, in Spanien. Worthmann räumte allerdings ein, es sei „schwer zu kontrollieren“.

Tipp für heute: Für mich entscheidend, was man sagt und wie man es sagt.

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