Corona-Tagebuch 216

23. Januar 2021

Ich bin noch lange nicht dran und mache mir trotzdem Gedanken, was danach kommt, also wenn ich geimpft bin, wir alle geimpft sind, zumindest die, die es wollen. Wie lange hält so ein Impfschutz? Nach jetzigem Stand gehen die Wissenschaftler, laut meiner Internetrecherche, davon aus, dass der Schutz mindestens 5 Monate nach Injektion andauert. Nun sind 5 Monate nicht lang. Wenn wir etwas Jüngeren womöglich im Juli geimpft werden, könnte es dann sein, dass diejenigen, die jetzt geimpft werden, es erneut tun müssten? Oder habe ich da einen Denkfehler? Falls nicht, bedeutet das, die Impfkampagne müsste ständig weiter geführt werden, so lange die Infektionszahlen nicht weltweit auf 0 sind. Was gleichzeitig bedeutet, internationale Solidarität ist, auch im Eigeninteresse jedes Landes, zwingend vonnöten. Man ist nicht sicher, so lange sich irgendwo auf der Welt das Virus noch verbreitet. In Hannover haben 80 Menschen für eine Patentfreigabe der Corona-Impfstoffe demonstriert: „Gebt die Patente frei – Corona-Impfstoffe für alle“ stand auf Transparenten. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Wenn es um Leben und Tod geht, sollte der Gewinn keine Rolle spielen, denkt man. Wenigstens dann! Bezweifel jedoch, dass sich die Vernunft durchsetzt. Mecklenburg/Vorpommern lässt als erstes Bundesland Corona-Impfungen von Hausärzten ausführen. Bei einem Reiserückkehrer aus Hessen wurde die brasilianische Mutationsvariante nachgewiesen. Mehr als 20 Länder hat Deutschland zu Hochrisikogebieten erklärt, darunter Tschechien, Spanien, Portugal, Ägypten und die USA. Unter anderem also Ägypten, wo gerade die Handball-WM läuft und die Deutschen morgen gegen Brasilien antreten. Gut, Handball ist wichtig, da nimmt man ein Hochrisiko eben in Kauf. Belgien verbietet sämtliche nicht zwingend notwendigen Reisen bis Anfang März. Madrid zieht die Ausgangssperre auf 22 Uhr vor, Gaststätten bleiben trotz rasant steigender Fallzahlen bis 21 Uhr geöffnet. Dafür wird die Balearen-Insel Ibiza abgeriegelt. Nur zum Arzt oder zur Arbeit, darf man hin oder weg. Die Zahl der Neuinfektionen binnen 14 Tagen auf 100.000 Einwohner liegt dort mittlerweile bei mehr als 1.800. Zum Vergleich, in Deutschland liegt sie aktuell bei 115. In Hongkong gibt es zum ersten Mal eine komplette Ausgangssperre für rund 150 Wohnblöcke mit circa 9.000 Menschen, nach wenigen Neuinfektionen. 1.700 Polizisten überwachen deren Einhaltung. Oslo schließt bis auf Lebensmittelläden alle Geschäfte und die Restaurants bis 1. Februar. In Simbabwe sind kurz hintereinander der Verkehrs- und der Außenminister an Covid-19 gestorben, insgesamt erlagen bereits 4 Minister der Seuche. Weitere Kabinettsmitglieder kämpfen derzeit in Krankenhäusern um ihr Leben. Die evangelische Theologin Petra Bahr beklagt in der TAZ die Anonymität der Corona-Toten: „Morgens erst mal die Todeszahlen wie Börsendaten, das ist für viele Routine geworden.“ Muss mir diesen Stiefel anziehen. Leider. Über 600 Covid-19-Tote meldet Sambia, über 5.000 Japan, über 6.000 Tunesien, über 8.000 Bangladesch, über 9.000 die Schweiz, über 35.000 Polen, über 40.000 Südafrika, über 215.000 Brasilien. Der Bedarf nach Hunden sei während der Pandemie in Deutschland so stark gestiegen, dass nach Aussage des Vorsitzenden des rheinland-pfälzischen Verbandes für das deutsche Hundewesen (VDH), Herbert Klemann, die Züchter gar nicht so viel züchten könnten, wie nachgefragt werde. Bundesweit wurden 2020 nach seinen Angaben 20% mehr Hunde gekauft als im Jahr zuvor. Klemann: „Den Züchtern wird die Hütte eingerannt.“ Auf 10 Millionen schätzt der Verband die Zahl der Köter hierzulande. Wuff!

Tipp für heute: Im Internet gibt es nicht nur schöne Katzen-, sondern auch ganz süße Hundevideos, wirklich!

 

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