Corona-Tagebuch 236

12. Februar 2021

Muss mir unbedingt mal wieder die Haare scheren, sieht aus wie Kraut und Rüben auf meinem Kopf. Na ja, zum Livestream am Sonntag, bis dahin ist noch viel Zeit. Manche wagen sich bereits auf leidlich zugefrorene Seen, da wäre ich noch vorsichtig. So hart wie mein Töchterlein, das vor ein paar Wochen, im Januar, baden ging, in einem See, mit einem Hauch einer Eisschicht drauf, bin ich nicht. Okay, sie tauchte nur kurz mal unter, aber immerhin. Hat sie nicht von mir. Wie die ‚Frankfurter Allgemeine Zeitung‘ berichtet, ist der Bedarf an psychotherapeutischer Beratung im Januar um 41% im Vergleich zum Vormonat gestiegen. Gebhard Hentschel, Vorsitzender des Verbandes der ‚Deutschen Psychotherapeuten Vereinigung‘: „Die Praxen unserer Mitglieder werden förmlich überrannt.“ Ich dagegen lasse es schleifen. Habe mich seit dem von mir abgesagten Termin nicht mehr bei meiner Meisendoktorin gemeldet. Hoffentlich denkt sie nicht, ich hätte mich umgebracht. Der Ministerpräsident von Nordrhein/Westfalen, Armin Laschet, ruft zu Spenden für notleidende Musiker, Redner, Beleuchter, Techniker und andere Leidtragende des abgesagten Karnevals auf. Wäre das nicht auch eine Alternative zu den Milliardenhilfen für diverse Fluggesellschaften oder Touristik-Unternehmen gewesen? Deine Spende für die Lufthansa! Hier, ’n Euro. In Deutschland werden Verstöße gegen die Impfreihenfolge heiß diskutiert. Bürgermeister, Polizisten, Ehefrauen von Klinik-Direktoren sollen sich vorgedrängelt haben. Lässt mich kalt. Sollen sie doch. Wenn Impfstoff übrig war, der dringend verimpft werden musste? Meine Güte. Auch Nordrhein/Westfalen, Bayern, Schleswig/Holstein und Mecklenburg/Vorpommern wollen ab 22.02. ihre Schulen öffnen, Hamburg schert aus, dort ab 1. März. Schleswig/Holstein erlaubt außerdem ab 1. März die Öffnung von Gartencentern, Zoos, Nagelstudios und Sportanlagen, drinnen und draußen, für Individualsport. Ab Sonntag will Deutschland die Grenzen zu Tschechien und dem österreichischen Bundesland Tirol verstärkt kontrollieren, da aus bereits festgelegten Mutationsgebieten derzeit nur Deutsche und Ausländer mit Wohnsitz in Deutschland einreisen dürfen. Und die können ja keine Mutationen mitbringen, oder? In den nordostbayrischen Regionen Hof, Wunsiedel und Tirschenreuth an der Grenze zu Tschechien beträgt der Anteil der B.1.1.7.-Variante an den Neuinfektionen bereits zwischen 40 und 70%, deutschlandweit ist er laut Robert-Koch-Institut bei circa 12%. Das tschechische Parlament hat die Verlängerung des Corona-Notstandes abgelehnt. Trotz hoher Infektionszahlen können jetzt wieder Geschäfte dort öffnen und die nächtliche Ausgangssperre entfällt. In Ungarn steigen die Infektionszahlen, weil, laut Ministerpräsident Viktor Orban, die britische B.1.1.7.-Variante sich ausbreitet. Polens Wintersportgebiete rüsten sich für einen Besucheransturm, nachdem Hotels und Skilifte öffneten. Allein Zakopane erwartet 20.000 Gäste. Frankreich äußert sich besorgt über das verstärkte Auftreten von Virus-Varianten in der Grenzregion zu Deutschland. In der Region Moselle, welche an das Saarland grenzt, seien in den letzten Tagen mehr als 300 Infektionen mit den südafrikanischen und brasilianischen Varianten B.1.351 und B.1.1.28 nachgewiesen worden. Gesundheitsminister Olivier Veran spricht von einer „beunruhigenden Lage“. Lettland schließt für 2 Wochen seine Grenzen. Portugal verlängert den Shutdown bis 1. März.  Slowenien öffnet ab Montag seine Schulen und Läden. Von außen betrachtet muss die EU wie ein aufgescheuchter Hühnerhaufen wirken. Über 200 Covid-19-Tote meldet Botswana, über 500 Mocambique, über 2.000 Libyen, über 6.000 Guatemala, über 40.000 Polen, über 170.000 Mexiko, über 235.000 Brasilien, über 475.000 die USA. Wegen des Corona-Ausbruchs in einem Flughafen-Hotel der australischen 5-Millionen-Einwohner-Metropole Melbourne, 13 Infizierte bisher,  gibt es dort erneut einen 5-tägigen Lockdown. Schulen und Geschäfte müssen schließen, Menschen dürfen ihre Wohnungen nur für „wichtige Dinge“ verlassen. Außerhalb der eigenen vier Wände herrscht Maskenpflicht. Die gerade dort stattfindenden ‚Australian Open‘ der Tennisprofis, welche sicherlich nichts mit dem plötzlichen Corona-Ausbruch zu tun haben, dürfen hingegen, wenn auch ohne Zuschauer, fortgesetzt werden. Die Regierung stufte Profisportler in die Gruppe der „notwendigen Berufe“ ein.

Tipp für heute: Augen auf, bei der Berufswahl.

 

Allgemein | Kommentare

Kommentar schreiben

  •  
  •  
  •  

Verfolge neue Kommentare zu diesem Beitrag mit diesem Kommentar-Feed.

Kategorien