Corona-Tagebuch 605

1. April 2022

Zeitenwende. Das ist, momentan zumindest, das beliebteste Schlagwort bei Journalistinnen und Politikern, nicht pandemie-bedingt, hat mit dem Krieg in der Ukraine zu tun. Zum Opfer fallen der Zeitenwende scheinbar auch die Aprilscherze, jedenfalls konnte ich während meiner morgendlichen Presseschau keine offensichtlichen entdecken. Preisanstiege bei ‚ALDI‘, oder die von griechischer Regierungsseite vorgenommene Unterteilung in „echte Flüchtlinge“ (Ukraine) und „unechte Flüchtlinge“ (Afrika, Asien), werden es wohl kaum sein. Ich persönlich steh ja auf Aprilscherz-Klassiker, „dein Schnürsenkel ist offen“, „dein Hosenstall ist offen“, „dein Arsch ist offen“. Na gut, letzterer ist Quatsch. Der Arsch ist ja immer offen. Hoffentlich! Wollte heute eigentlich gleich gucken, wie es in den Kaufhallen aussieht, wie viele noch Maske tragen. Aber, nun ja, hat Zeit. Gestern schneite Falko Hennig kurz vorbei, der drei Monate in Chile und Argentinien verweilte. Er berichtete, dass das Reisen in Pandemiezeiten sehr viel komplizierter sei, überall benötige man Formulare, fehle eines, könne es schon passieren, dass man den Flug deshalb verpasse. Falko schrieb seinen Roman in Südamerika fertig. Ich bin neidisch. Lauschte gestern lieber einer Fußballbuchlesung von Marco Bertram über den FC Vorwärts Berlin/Frankfurt, in meinem Lieblingsbekleidungsfachgeschäft ‚Hoolywood‘, als die Arbeit am eigenen Jahrhundertwerk fortzusetzen. So wird das nie was, Freundchen! Pünktlich zum Ende vieler bundesweiter Corona-Maßnahmen gab das Robert-Koch-Institut heute bekannt, der Gipfel der aktuellen Corona-Welle sei „wahrscheinlich erreicht“. Aha. Bei China, dem letzten mir bekannten Land (Nordkorea, Turkmenistan?), welches an der Null-Covid-Strategie festhält, verwundert mich deren Informationspolitik. Ist das Virus noch so gefährlich, dass rigide Maßnahmen wichtig sind, müsste es doch bei den tausenden täglichen Neuinfektionen der letzten Wochen dort wenigstens ein Covid-Todesopfer zu beklagen gegeben haben. In China jedoch stirbt, nach offiziellen Angaben zumindest, niemand daran, anders als in Hongkong. Warum dann aber der strenge Lockdown in Shanghai? Erscheint mir nicht logisch. Über 100 Covid-19-Tote verzeichnet Island, über 300 Neuseeland, über 6.000 Australien, über 65.000 Rumänien, über 660.000 Brasilien, über 980.000 die USA. Könnte es eigentlich sein, dass Donald Trump sich damals lediglich um eine Null vertat, als er meinte, falls es 100.000 oder etwas weniger Corona-Tote in den USA gebe, hätten sie einen „guten Job“ gemacht?

Tipp für heute: Die Eigenverantwortung genießen.

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