Corona-Tagebuch 6

19. März 2020

Das Bettzeug ist vollkommen verschlissen. Risse sowohl im Decken- als auch im Kopfkissenbezug. Sollte ich wieder vollständig genesen, werde ich diese Bettwäsche nicht mehr waschen brauchen, die kommt gleich in die Tonne. Gestern Abend nahm der Husten plötzlich zu. Parallel sah ich die Sendung ‚Maischberger‘, in welcher ein Virologe (in früheren Post’s schrieb ich Dummerchen Viruloge) äußerte, der schlimme Verlauf könne auch nach 6 oder 7 Tagen erst einsetzen. Da spürte ich doch ein wenig Herzklopfen. Ist ja auch gut so. Ohne Herzklopfen wäre man ja tot. Mittlerweile gibt es zwischen 12 und 13.000 bestätigte Infizierte in Deutschland. Die Schätzungen gehen allerdings vom 7 bis 10-fachen aus. Warum man nicht einfach mal eine Kleinstadt, beispielsweise in Nordrhein-Westfalen, komplett testen lässt? Würde sicher ein wenig dauern, aber man hätte verlässliche Daten, über die Durchseuchung. Sollte sich dann heraus stellen, dass es innerhalb der Bevölkerung wesentlich verbreiteter ist als angenommen, wäre das doch positiv. Viele Infizierte bedeuteten in ein paar Wochen viele Immune. Die Wissenschaftler lernen jetzt mal die Situation kennen, in denen sich ein Trainer der Fußball-Nationalmannschaft ständig befindet. Plötzlich werden alle zu Experten und haben kluge Ratschläge parat. Ich komme gleich mit noch einem um die Ecke. Endlich mal in großem Umfange den Italienern und Spaniern helfen. Deutschland betont ständig, wie gut es gegenüber diesen Ländern medizinisch aufgestellt sei. Was aber ist das für eine EU, die in solch einer fundamentalen Krise nichts anderes fertig bringt als die Grenzen zu schließen?

Tipp für heute: Azzurro tragen und singen.

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