Corona-Tagebuch 8

21. März 2020

Allgemein beginnt man sich auf Jugendliche einzuschießen, die „unverantwortlicherweise“ in Parks Corona-Partys feiern. Die seien schuld daran, wenn es hier bald ebenfalls zu Ausgangssperren komme. Die Kriegsrhetorik nimmt zu. Es braucht Schuldige, die man brandmarken kann. Weiterhin geht die Kurve der getesteten Infizierten steil nach oben, nicht nur in Deutschland, auch in Spanien und Italien, wo schon seit Längerem Ausgangssperren herrschen. Dort sollen nun Menschen verantwortlich sein, die heimlich das Haus verlassen. Hanebüchen, aber ohne Schuldzuweisungen geht es scheinbar nicht. Ist es denn nicht wenigstens vorstellbar, dass durch eine wirkliche Ausgangssperre das Immunsystem schwächer und dadurch angreifbarer wird, für zumindest schwerere Verläufe? Kaum noch frische Luft und Bewegung, schlechtere Ernährung, ökonomische Sorgen, Angst, depressive Zustände? Wieder eine Theorie, die meinem, nach 8 Tagen Isolation, ramponierten Köpfchen entfleucht und ich kann nichts dagegen tun außer sie aufzuschreiben. Nach wie vor Schnupfen und Husten. Wird nicht besser. Aber auch nicht schlechter, immerhin. Wie läuft eigentlich der Sex in Corona-Zeiten? Nur noch mit sich selbst? Innerhalb der Familie? Frisch verlieben ist riskant jetzt und das ausgerechnet im Frühling. Wären 2 Meter dicke Gummis, welche gefühlsecht sind, die Lösung? Dann könnte man diesen beschworenen Mindestabstand einhalten. Handelt sich um eine echte Herausforderung, klar, für die Kondom-Industrie.

Tipp für heute: Nach frischem Bärlauch Ausschau halten.

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