Corona-Tagebuch 36

18. April 2020

Als ich heute morgen die Kaufhalle am Teutoburger Platz betrete, watschelt vor der Tür eine Ente hin und her. Sie scheint verwirrt. Will sie hinein oder nicht? Und was sucht sie überhaupt hier? Oh nein! Hoffentlich ist das nicht die von neulich und der Fuchs hat ihren Liebhaber gefressen. Obwohl, fressen und gefressen werden? Man sollte seine menschlichen Maßstäbe vielleicht nicht 1:1 übertragen. Neben Mehl, Hefe, Nudeln und Klopapier scheint es auch eine verstärkte Nachfrage nach Salz zu geben. Habe schon überlegt online eine Packung zu bestellen. Eine Packung Salz, nichts anderes. Wäre doch lustig. Na gut, geht so. Deshalb extra bei so ’nem Kack-Unternehmen anzudocken, muss auch nicht sein. Würze ich eben mit Sand, der liegt überall rum. Die argentinische Regierung hat ihre Bevölkerung daran erinnert, Abstand zu halten, schließe auch Geschlechtsverkehr ein. Sex mit Personen außerhalb des eigenen Haushalts sei riskant. Eine gute Alternative wäre das Verschicken von Nacktfotos oder Ähnliches. In Island werden Menschen, denen wegen der Corona-Maßnahmen körperliche Nähe fehlt, dazu ermutigt, in den Wald zu gehen und einen Baum zu umarmen. Man solle sich allerdings tiefer im Wald nach einem passenden Exemplar umschauen, damit nicht einer mehrmals geherzt und damit zur Infektionsquelle werde. Wie weit der Kontakt gehen darf, wird nicht erwähnt. Glaube aber auch nicht wirklich, dass dieses vielzitierte Astlöcher-Ficken tatsächlich Befriedigung verschafft. Sachsen beschließt eine Maskenpflicht in ÖPNV sowie Einzelhandel, Mecklenburg/Vorpommern nur in Bus und Bahn. Brandenburg will Museen und Tierparks, die Außenbereiche zumindest, öffnen. In Großbritannien sammelte der 99-jährige Engländer Tom Moore 18 Millionen Pfund Spendengelder für medizinische Zwecke während der Corona-Krise, weil er 100 Runden am Rollator durch seinen Garten drehte. Davon inspiriert eifert ihm nun die 90-jährige gehbehinderte Schottin Margeret Payne nach. Sie möchte 282 mal ihre Treppe hoch gehen und denkt dies in 3 Monaten schaffen zu können. Was ist eigentlich mit runter? Über 20.000 Tote in Spanien. Über 5.000 Tote in Belgien, allerdings wird dort strenger gezählt als beispielsweise in den Niederlanden oder in Deutschland. Corona-Verdachtsfälle fließen in die Statistik ein, während in Deutschland nur zählt, wer vorher positiv getestet wurde. Bedeutet, in Belgien könnte es ein paar Fälle zu viel, in Deutschland sicher wesentlich mehr Corona-Tote geben. Konsequenz: Belgien passt seine Zählweise der deutschen an. Klar. Eine Studie mit Antikörper-Tests im kalifornischen Silicon-Valley, vorgenommen an 3.300 Freiwilligen, hat ergeben, dass dort vor circa drei Wochen 50 bis 85-mal so viele Menschen infiziert gewesen sein könnten, wie offiziell registriert worden waren. Und, weil Covid-19 ja immer noch viel mit der Influenza-Grippe verglichen wird, an jener sind seit Oktober 2019 bis April 2020 (Ende der Grippe-Saison) insgesamt 411 Menschen in Deutschland gestorben. Die haben wahrscheinlich nichts von ‚MMS‘ gewusst, der „Wunder-Minerallösung“ auf Chlor-Basis, welche die ‚Genesis-Kirche‘ vertreibt und die nicht nur Influenza und Covid-19, sondern auch Krebs, AIDS, Autismus und Cholera heilt. Hurra! Leider wurde das tolle Mittelchen gerade von der US-Justiz verboten. Angeblich hätte es Übelkeit, Erbrechen und Dehydrierung ausgelöst, sonst nichts. Wer ’s glaubt?

Tipp für heute: Mal Domestos probieren?

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