Corona-Tagebuch 56

8. Mai 2020

Tag der Befreiung. In Berlin ist dieser zum ersten Mal, wenigstens in Westberlin, offizieller Feiertag und der ‚Tagesspiegel‘ macht sich sofort Sorgen „Was der zusätzliche Feiertag die Berliner Wirtschaft kostet“. Tja, müsste man wirklich mal nachrechnen. Apropos, hat eigentlich mal jemand nachgerechnet, was der Zweite Weltkrieg die Berliner Wirtschaft gekostet hat? Wieder ein skurriler Traum. Wir befanden uns in einer Art Kirche, vielleicht auch einer Halle, und debattierten, wer uns aus der Krise ziehen könnte. Irgendwie war klar, es gäbe nur eine Person, welche dazu in der Lage wäre und zwar die stärkste Oma der Welt. Allerdings ist die stärkste Oma der Welt bekanntlich blind und müsste von uns geleitet werden. Nicht einfach. Die Menge müsste sich intuitiv einig sein, wohin man die stärkste Oma der Welt dirigiert. Erlaubt in Berlin ab 18. Mai: Versammlungen in geschlossenen Räumen bis 50 Teilnehmer. Ob es gelingt, die Reformbühne als Versammlung zu deklarieren? Ab 25. Mai werden solche unter freiem Himmel sogar für bis zu 100 Personen gestattet. Island führt am gleichen Tag diese Regelung ein. Dort gibt es derzeit nur 46 Corona-Erkrankte, alle anderen sind bereits genesen. Mehr als 3.000 Covid-19-Tote in Schweden. In Oklahoma City feuert eine erboste Kundin mit Schnellfeuergewehr auf das Personal eines McDonald’s-Schnellrestaurants, weil dieses wegen Corona nur Speisen zum Mitnehmen anbieten wollte. Vier Verletzte. Schützin wird festgenommen. Donald Trump hat sich noch nicht solidarisch erklärt. Dafür äußerte er sich mal wieder zum Ursprung der Corona-Pandemie: „Wahrscheinlich war es Inkompetenz, jemand war dumm.“ Ah, ja. Japan meldet erstmals seit Wochen unter 100 Neuinfektionen. Im australischen Bundesstaat ‚Northern Territory‘ öffnen ab 15. Mai wieder Bars und Pubs, Alkohol darf allerdings nur zusammen mit einer Mahlzeit genossen werden. Sonst ist man zu schnell besoffen? Hat das was mit Corona zu tun? Und wenn man sich von zuhause was mitbringt? Speck? Wie die Russen? In Griechenlands Hauptstadt Athen öffnet die Akropolis am 15. Mai ihre Pforten, Syrien verschiebt seine Parlamentswahl erneut und in Kenias Hauptstadt Nairobi bietet ein Frisör Corona-Frisuren an. Haarsträhnen werden hierbei genommen und zu dünnen, abstehenden Zöpfen geknotet, mit Gnubbeln am Ende. Erinnert an die Oberflächenproteine des Coronavirus. Färben kann man sich seine Frisur in der gerade angesagten Version. Blau-Rot. Grün-Rot-Weiß. Schwarz-Rot-Gold? Ob es bereits eine Band gibt, die ‚Risikogruppe‘ heißt?

Tipp für heute: Erst mal ein Instrument lernen, was man spielen will, bevor man sich über den Namen der Band Gedanken macht.

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4 Kommentare zu “Corona-Tagebuch 56”

  1. j. am 8. Mai 2020 um 13:06
  2. 02

    Ah, danke!

    Ahne am 8. Mai 2020 um 13:48
  3. 03

    Okay hier die Band aus Zürich:

    https://soundcloud.com/risikogruppe

    Naja aus dem Infuenzerumfeld von KFMW.

    Schön auch die dumme KI: „Unterstütze Risikogruppe“

    j. am 9. Mai 2020 um 13:06
  4. 04

    Danke. Es gibt wohl einfach alles schon.

    Ahne am 9. Mai 2020 um 13:57

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