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Alle Stadien belegt

30. Juli 2024

Gestern nachmittag hat Taylor Swift bei mir ein Wohnzimmerkonzert gegeben. Sie meinte, in Berlin gebe es ansonsten keine geeigneten Auftrittsorte. Für sie zumindest. Sie hätte stundenlang herumtelefoniert, aber viele seien wohl im Urlaub. Ich hab einfach gesagt: „Von mir aus, können wir machen.“ und muss sagen, ja, war gar nicht so schlecht. Das Glitzerzeug hätte jetzt nicht unbedingt sein müssen, das kriegt man schlecht wieder aus dem Teppich raus, aber singen kann sie. Vielleicht bräuchte sie noch jemand, der ihr ein paar gute Melodien schreibt, dann könnte es was werden, dann könnte sie es mal zu was bringen. Im Anschluss haben wir noch ein wenig geplaudert. Sie möchte morgen mit nach Spandau kommen, wo ich zusammen mit Moses Wolff aus München ein paar lustige (geplant!) Texte lesen und einige Bierchen kippen werde. Taylor Swift ist äußerst interessiert an humoristischer Literatur und überraschenderweise auch an Bier (hatte ich nicht erwartet). Sie trank gestern ordentlich was weg. Jetzt stehen hier mehrere Kästen mit leeren Flaschen. Bring ich nachher zur Kaufhalle.

Tipp für heute: Falls jemand ein Wohnzimmerkonzert mit Bruce Springsteen (Freund von Frau Swift und ebenfalls Musiker) machen möchte, ich hab dessen Telefonnummer.

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Wetter wird gut

28. Juli 2024

Wladimir Kaminer war ein paar Jahre reguläres Mitglied unserer Reformbühne Heim & Welt. Damals konnte er nicht verstehen, warum wir noch immer in kleinen Läden auftreten. „Das gehört doch auf die große Bühne“ meinte er kopfschüttelnd „das muss ins Fernsehen oder ins Theater.“ Nun, wir sind noch immer, über 20 Jahre später, nicht im Fernsehen gelandet. Im Theater waren wir für einige Zeit, in der Volksbühne, allerdings im kleineren ‚Roten Salon‘. Wladimir dagegen füllt überall auf der Welt große Hallen. Unermüdlich ist er unterwegs, lässt kaum einen Ort aus, um sein Publikum in den Bann zu ziehen. Und er bleibt unverbesserlicher Optimist. Kommt planmäßig heute um 18:30 Uhr mit dem Zug aus Baden-Baden in Berlin an und will vom Bahnhof dann direkt zur Reformbühne fahren. Er meint, das klappt. Na denn.

Heute: Berlin, FIT-Tankstelle, 19 Uhr: Reformbühne Heim & Welt – Open Air mit Susanne M. Riedel, Andreas ‚Spider‘ Krenzke, Falko Hennig, Gott und mich, sowie den Superstargästen Wladimir Kaminer (Optimist) und Ani-Malin (musikalisch verpackte Gesellschaftskritik)

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Warum in die Ferne schweifen?

27. Juli 2024

Es war ein bisschen wie ein Deja-vu meines Traumes, als ich gestern im vietnamesischen Imbiss, im Dong-Xuan-Center saß. Nehme ich nun Herzsuppe oder Hühnerfuß-Salat? Es gab auch vietnamesische Mettwurst und Käseshake mit Pommes Frittes, doch wir wählten die knusprigen Banh xeo, die Bann zeo ausgesprochen werden, beziehungsweise ganz anders, denn was auch immer ich sagte, die freundliche Frau, die bediente, sprach das Gewünschte noch mal, geduldig lächelnd. Ich hörte zwar keinerlei Unterschied mit meinen Ohren, doch es muss einen gegeben haben. Banh xeo ähneln knusprig gebackenen Eierkuchen, gefüllt mit Garnelen und Gemüse. Dazu gibt es Brennnesselsalat und eine süß-saure Soße. Und durchsichtiges Reispapier (ich Trottel dachte erst es seien Plasteuntersetzer), welches man in Wasser tunkt, dann wird es elastisch und man kann die Eierkuchenstreifen, die zuvor mit einer Schere geschnitten werden müssen, sowie Salat darin einrollen. Verlangt eine gewisse Fingerfertigkeit, die ich nicht besitze. Sah garantiert eklig aus, wie ich mir alles in den Mund stopfte. Na, Hauptsache es schmeckt, dachte ich. Wir sind ja in Berlin, dachte ich. Wer auf Tischmanieren steht, muss woanders hin. Nach Paris, oder nach Wuppertal. Großartig übrigens der Auftritt von ‚Saigon Soul Revival‘, der ließ mich selbst die Niederlage meines Lieblingsfußballclubs im nahegelegenen Sportforum verschmerzen.

Tipp für heute: Um 17:30 Uhr tritt Another Nguyen auf, um 18:30 Uhr dann das DJ-Set von Kakao Katze (ich kann die vietnamesischen Sonderzeichen über und unter den lateinischen Buchstaben nicht tippen, schade eigentlich) und um 21 Uhr die Rapperin Nashi44  (‚Song o Berlin – Festival‘)

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Was würde wohl Freud dazu sagen (58)

26. Juli 2024

Geträumt: Ich will in der Mittagspause mal was Besonderes essen und gehe zum Vietnamesen um die Ecke. Ich habe gehört, die hätten dort seit Kurzem eine neue Speisekarte. Als ich eintreffe, sitzen nur ein paar alte Leute da, die Kaffee trinken. Es stinkt nach Zigarettenqualm. Aha, man darf also wieder rauchen. Das ist es also, was die Regierung geändert hat. In der Speisekarte steht, man könne jetzt hier übernachten, es gäbe zwei Zimmer, bei Herrn Schmidt und bei Herrn Wühlisch. Interessiert mich nicht. Ist ja gerade mal mittags. Ich gehe an den Tresen und da liegt sie aus, die andere Speisekarte. Der Wirt erscheint und auch sein Sohn. Ich sage, ich hätte gehört, sie würden hier Innereien vom Tiger und gefüllte Calamaris-Arme anbieten. Der Wirt antwortet, sie hätten jetzt amerikanische Spezialitäten. Ich will keine amerikanischen Spezialitäten. Ich sage, die Innereien vom Tiger, die fände ich spannend, ob es stimme, dass sie nur wie in Vietnam schmecken, wenn sie nicht im Kühlschrank gelagert würden. Der Wirt schüttelt seinen Kopf. Dann würden sie doch verderben. Aber sein Sohn stimmt mir zu. Er hätte ebenfalls davon gehört. Ich setze mich zurück an meinen Tisch. Ich werde mich überraschen lassen. Sie wollen mir irgendwas zusammenbrutzeln.

Tipp für heute: Im Dong-Xuan-Center findet gerade das Festival der vietdeutschen Kultur „Song o Berlin“ (Leben in Berlin) statt. Vielleicht sehen wir uns da.

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Alterungsprozess aktuell

23. Juli 2024

Zunächst war ich erschrocken, als ich durch Zufall das Maskottchen der Olympischen Spiele im Fernsehen erblickte. ‚Haben die ’ne Meise?‘, dachte ich. ‚Drehen die jetzt komplett durch?‘, dachte ich weiter. Ich war regelrecht erschüttert, dass die Organisatoren in Paris ausgerechnet ein Symbol der Hamas, das Rote Dreieck mit der Spitze nach unten zeigend, zur lustigen Werbefigur gewählt hatten. Klärte sich dann aber glücklicherweise schnell wieder auf, als meine Tochter das Zimmer betrat. „Papa, warum steht dein Fernseher denn schon wieder verkehrt herum?“ fragte sie augenrollend. Vielleicht muss ich bald ins Heim.

Tipp für heute: Nicht mit dem Auto nach Paris fahren, das Parken ist da schweineteuer. Lieber hinlaufen. Unterwegs soll es schöne Ecken geben.

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Gute Nachricht

21. Juli 2024

Mein Computer ist für mich der wichtigste Nachrichtenlieferant. Auf der unteren Zeile serviert er kurz und knackig, was ich wissen sollte. Meist genügen zwei Worte: „fallender DAX“ oder „hoher UV-Wert“. Dann weiß ich, was zu tun ist. Ich verkauf schnell meine Aktienpakete oder schmier mich mit Sonnencreme ein. Zum Beispiel. Heute morgen war ich jedoch ein wenig verwirrt. Es standen gleich drei Worte auf der unteren Zeile: „Regen am Mittwoch“. ‚Hmm‘, dachte ich, ‚heute ist Sonntag. Sonntag und dann auch noch morgens. Heißt „Regen am Mittwoch“ etwa, bis dahin gebe es nichts zu befürchten?‘ Scheinbar. Gibt sie eben doch, gute Nachrichten.

Heute: Berlin, FIT-Tankstelle, 19 Uhr: Reformbühne Heim & Welt – Open Air mit Susanne M. Riedel, Andreas ‚Spider‘ Krenzke, Frank Sorge, Falko Hennig, Gott und mich, sowie den phantastischen Superstargästen Aidin Halimi (volldurchintegrierter Satiriker) und Bhuvan Singh (vintage-flavored Songs with a Country-Twang)

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Poesie zum Träumen (149)

18. Juli 2024

Das ist die Freiheit von der sie reden

Während einem rechtsradikalen Reichen,

wie Elon Musk,

der rote Teppich ausgerollt wird,

damit er hier

Fabriken für Giftkarren errichtet,

mit denen er die Landschaft zerstört,

werden einem Satiriker

Auftrittsmöglichkeiten im öffentlich-rechtlichen Rundfunk

entzogen,

weil er erklärt,

sich zu freuen,

sollten Faschisten sterben,

der Staat zeigt klare Kante,

das Bürgertum applaudiert,

mal wieder

Tipp für heute: Du kannst selbstverständlich alles sagen. Du musst nur mit den Konsequenzen leben.

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Endlich!

15. Juli 2024

Es ist soweit. Ich habe, wenn ich ehrlich bin, nicht mehr mit gerechnet, aber hurra, da ist es, das Sommerloch. Im unteren Odertal wurde eine Robbe gesichtet. Von mehreren Personen. Erst auf deutscher, dann auf polnischer Seite der Oder. Wie krass! Eine Robbe! Es könnte sich natürlich auch wieder um ein Wildschwein handeln. Expertinnen und Experten wirken diesmal jedoch sicherer als 2023. Noch sicherer! Entweder es handelt sich um einen Seehund oder um eine Kegelrobbe. Sie soll sogar schon gegähnt haben.

Tipp für heute: Jetzt sämtliche Kampfhandlungen einstellen, weltweit!

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Die Jugend von heute

14. Juli 2024

Freitagabend komme ich von einer Filmvorführung. ‚Johnny and me – Eine Zeitreise mit John Heartfield‘. Ich steige gegen Mitternacht am Ostbahnhof in die S-Bahn. Ohne Fahrschein. Ich habe vergessen mir einen Fahrschein zu kaufen. Das Alter. Jannowitzbrücke steigt eine Gruppe Jugendlicher zu. Manche mit Bierflaschen. Als der Zug anfährt, beginnt eine Frau, die nicht der Gruppe angehört, an einer waagerechten Haltestange Klimmzüge zu machen. Zehn. Zwanzig. Dreißig? ‚Krass‘, denke ich, ‚wie viele Klimmzüge die kann. Ich würde nicht einen schaffen.‘ Auch die Jugendlichen staunen. Und dann beginnt erst einer, dann andere, darunter auch Mädchen, ihrem Beispiel zu folgen. ‚Man, man, man, die Jugend von heute‘, schüttele ich meinen Kopf ‚die ist ganz schön sportlich.‘

Heute: Berlin, FIT-Tankstelle, 18 (!) Uhr: Reformbühne Heim & Welt – Open Air mit Susanne M. Riedel, Heiko Werning, Frank Sorge, Falko Hennig, Gott und mich, sowie den Superstargästen Paul Bokowski (Text) und Danny Dziuk (Musik), anschließend wird das EM-Finale im Männerfußball übertragen

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10 Bücher die mich am allermeisten, äh.., na ja (Stand jetze)

12. Juli 2024
  1. Jules Verne – Die geheimnisvolle Insel
  2. Joseph Heller – Der IKS-Haken/Catch 22
  3. Alfred Kubin – Die andere Seite
  4. Boris Vian – Der Herzausreißer
  5. William Kotzwinkle – Fan-Man
  6. Erich Maria Remarque – Im Westen nichts Neues
  7. Sibylle Berg – Vielen Dank für das Leben (stellvertretend für alles von Sibylle Berg)
  8. Fritz Rudolf Fries – Verlegung eines mittleren Reiches
  9. Anna Seghers – Das siebte Kreuz
  10. Hans Fallada – Wer einmal aus dem Blechnapf frisst
  11. Joachim Ringelnatz – Geheimes Kinder=Spiel=Buch

Tipp für heute: Sich den Film ‚Johnny and Me – Eine Zeitreise mit John Heartfield‘ von Katrin Rothe angucken, falls er noch mal irgendwo gezeigt werden sollte. Der ist wirklich sehr gut.

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