Startseite

Wer ohne Wischtelefon spazieren geht, bekommt so manches zu sehen

7. September 2023

Bei uns in der Nähe hat ein „Experte für ästhetische Medizin“ einen Laden aufgemacht, der vorwiegend von weiblicher Kundschaft besucht wird. Die Frauen waren uns eben schon immer voraus. Während icke mir weiter mit hässliche Tabletten abspeisen lasse, wennick ma Fieber hab, werden dort sicher sanft geschwungene aerodynamisch geformte Zäpfchen verschrieben, denn das Auge heilt bekanntlich mit. Muss man sich natürlich auch leisten können, die „ästhetische Medizin“. Jene Damen im Laden wirkten auf mich jedoch so, als spielte der Preis für das Vergnügen eine untergeordnete Rolle.

Und noch wat. In der Linienstraße kamen mir zwei junge Frauen entgegen. Eine von ihnen trug ein Nicki, wo drauf stand „Post Milk Generation“. Gibt es eigentlich bereits Studien, die nahelegten, dass wir auch auf Muttermilch besser verzichten sollten?

Tipp für heute: Augen offen halten.

Ahne | Allgemein | Keine Kommentare Zum Seitenbeginn springen

Hier noch Zukunftsmusik

6. September 2023

Gestern gesehen in der Lychener Straße: „Omi Fusion Japan“. Sind sie dort schon so weit? Weil die Bevölkerung so überaltert ist? Damit die Jungen nicht mehr ganz so viele Alte versorgen müssen? Und was ist mit den Opis? Gibt es auch eine „Opi Fusion Japan“? Oder müssen sich zwei Opis dann eine Omi teilen?

Tipp für heute: Nicht alles nachmachen.

Ahne | Allgemein | Keine Kommentare Zum Seitenbeginn springen

Versteh ich nich

5. September 2023

Nun regen sich alle wieder auf, keifen, schnaufen, hyperventilieren, tragen Schaum vorm Mund und das nur, weil dieser eine Dingsda von dieser Bums-Partei in einem kecken Bierzelt auf einem duften Volksfest im niederbayrischen Abensberg gesagt hat: „Nicht Kreuzberg ist Deutschland, Gillamoos ist Deutschland.“ Ich sage mal, klar, ist doch aber auch so. Gillamoos. Was denn sonst? Wenn mir jetzt nur noch jemand kurz verraten könnte, was um Himmels Willen, dieses Deutschland sein soll?

Tipp für heute: Nicht Joghurt ist Senf, Dosenerbsen sind Senf.

Ahne | Allgemein | Keine Kommentare Zum Seitenbeginn springen

Schon was vor?

3. September 2023

Draußen regnet es und stürmt. Na ja, nicht wirklich, aber wenn, wäre es nicht weiter schlimm, denn wir haben unsere Open-Air-Saison beendet. Yeah! Wir haben endlich wieder ein Dach über dem Kopf. Hurra! Tische, auf denen man den schweren Kopf niederlegen oder einen Humpen Met abstellen kann. Überhaupt, die sympathischen Getränkepreise der Baiz, dem letzten Bollwerk gegen die Gentrifizierung im Prenzlauer Berg. Kerzen! Auf Flaschen gepfropft! Und keine Schlange mehr am Klo. Äh, nun ja, vielleicht eine kleine Schlange. Ein klitzekleines Schlänglein. Aber keine Boa Constrictor oder wie die heißt. Und nach der Show dürf man so lange sitzen bleiben, wie man will, bis zum nächsten Morgen! Was rede ich, bis zum nächsten Sonntag (angefragt). Ick freu mir.

Heute: Berlin, Kultur- und Schankwirtschaft Baiz, 19 Uhr: Feierliche Indoor-Saison-Eröffnung der Reformbühne Heim & Welt mit Susanne M. Riedel, Heiko Werning, Spider, Frank Sorge, Gott und mich, sowie der Superstargästin Käthe (pfiffige Chansons!)

Ahne | Allgemein | Keine Kommentare Zum Seitenbeginn springen

Bockwurst muss wieder eine Mark kosten

2. September 2023

Nachdem jetzt sogar schon Knalltüten wie die AfD ein Regierungsprogramm präsentieren, will ich damit nicht hintenanstehen. Hier ist meins: Wiedereinstieg in den Zeppelin-Bau, Umrüstung aller Personenkraftfahrzeuge auf Kartoffeldruck, Mittwoch und Donnerstag müssen schulfrei werden, Steuern rauf, Hosen runter, Abschaffung der bisherigen Ampelfarben, Einführung neuer Ampelfarben (welche, das wird noch bekannt gegeben), Soforthilfeprogramm (100 Milliarden?) für Eckkneipen, Rotationsprinzip bei der Polizei (jeder darf mal), alle Grenzen zu (nee, war bloß Spaß), Skat wird olympisch, Wetter wird besser (Regen immer nachts), icke werd von sämtliche Aufgaben entbunden und jeder hat selbstverständlich jeden Tag drei Wünsche frei. So, mal sehen, wie die „etablierten“ Parteien nun reagieren.

Heute: Berlin, Alte Kantine, 20 Uhr: Kantinenlesen mit Mandana, Susanne M. Riedel, Manfred Maurenbrecher, Spider und mich

Ahne | Allgemein | Keine Kommentare Zum Seitenbeginn springen

Was würde wohl Freud dazu sagen (55)

1. September 2023

Geträumt, ich wäre auf der Suche nach dem Ort, wo sich früher ein berühmter Tekkno-Klub befand. Ich laufe eine Straße entlang. Eine Freundin hat hier einen Laden, in dem man angesagte Klamotten kaufen kann. Der Laden läuft gut. Ich gehe hinein und frage die Freundin, ob sie wüsste, wo der Tekkno-Klub genau residierte. Sie weiß es, denn sie war früher oft dort. Wir geraten in Streit, weil ich behaupte, dort hätten schon damals nur Yuppies verkehrt. Sie verneint das, nennt irgendeinen Eintrittspreis, den ich viel zu hoch finde, sie jedoch völlig angemessen. Ich bin, das merke ich und es ärgert mich, dass ich das merke, neidisch. Sie kann unbeschwert über Geld reden. Sie hat es ja aber auch. Ich weiß jetzt die genaue Adresse, habe sie nach einigen Metern allerdings wieder vergessen. Ich sehe ein modern saniertes Gebäude auf einer Verkehrsinsel. Das muss es sein. Eine Wendeltreppe führt nach unten in den Keller. Hier hat sich inzwischen ein edles Restaurant etabliert. Oben, am Eingang zur Wendeltreppe, gibt es einen Schaukasten, in dem ich die Speise- und Getränkekarte vermute. Ich bin neugierig, was ein Essen oder ein Bier kostet. Im Schaukasten, dessen Scheiben sich öffnen lassen, befinden sich Modelle angebotener Speisen. Bei billigeren Gaststätten sind diese aus Plaste, hier jedoch wurden sie gekocht, mit Original-Zutaten. Vor mir steht ein Weiße-Bohnen-Gericht. Ich probiere heimlich. Es schmeckt fad. Aber, ist ja nur ein Schaugericht, denke ich, da muss es ja nicht schmecken, nur gut aussehen. Ich möchte das Gericht wieder in den Schaukasten zurück schieben, doch das geht nicht. Irgendwas klemmt. Scheiße! Ich gucke mich um. Keiner zu sehen. Also mache ich mich vom Acker. Vielleicht noch irgendwo ’ne Bockwurst essen?

Heute: Berlin-Hohenschönhausen, Wartenberger Kirchplatz/Falkenberger Chaussee, 18 Uhr: ‚Wie ich einmal lebte‘ Ahne liest eine Stunde aus seinem autobiographischen Roman und singt vielleicht ein Lied, innerhalb des Open-Air-Festivals ‚Zusammen Zimmern‘, im Anschluss wird u.a. der Film ‚Heikos Welt‘ gezeigt und es spielen live ‚Ostberlin Androgyn‘ (allit für umme!)

Ahne | Allgemein | Keine Kommentare Zum Seitenbeginn springen

Bevor andere es ans Licht der Öffentlichkeit bringen

31. August 2023

Ich bekenne: Ich habe während meiner Schulzeit in Lehrbüchern (aber nicht nur dort) Fotos bekannter Persönlichkeiten mit Schreibgeräten verunstaltet, ihnen Bärte angemalt, oder Augenklappen, oder Augenringe, oder schwarze Zähne. Ich habe in Schulbänke verbotene Zeichen geritzt, zum Beispiel eine Raute mit senkrechtem Strich in der Mitte. Ich habe Mitschüler mit spuckegetränkten Papierkügelchen beschossen, durch die Röhrchen von Fallbleistiften hindurch. (Manchmal handelte es sich auch um Radiergummischnipsel oder Kerne von Hagebutten.) Ich habe Lehrer und Lehrerinnen nachgeäfft. Ich habe Furzgeräusche imitiert. Ich habe mich gemeldet und absichtlich belanglose Fragen gestellt. Ich habe Schulstunden geschwänzt. Ich habe mich krankschreiben lassen ohne krank gewesen zu sein. Ich habe in den Pausen in der Kaufhalle Schrippen geklaut, obwohl ich doch wusste, dass wir den Schulhof nicht verlassen durften. Ich habe an dem Tag als der Genosse Leonid Breschnew gestorben ist laut gelacht. Ich schäme mich dafür und lege alle meine Ämter nieder.

Tipp für heute: Herrn Aiwanger würde ich nicht wählen, weil das, was er jetzt vertritt, schlimm genug ist.

Ahne | Allgemein | Keine Kommentare Zum Seitenbeginn springen

Einfach war es sicher nicht, mit ihm zu leben

28. August 2023

Ich erfuhr es gestern, auf unserer Abschiedssause in der FIT-Tankstelle. Bert Papenfuß ist gestorben. Einige Nachrufe auf ihn habe ich heute gelesen. Sie würdigen ihn als „Underground-Dichter“, als „Zentralgestirn“, „Legendenfigur“. Zu seiner literarischen Bedeutung kann ich nichts schreiben, die kann ich nicht beurteilen. Muss zugeben, die meisten seiner Gedichte erreichten mich nicht. Mag an mir liegen. Traurig bin ich dennoch. Ich unterhielt mich gerne mit ihm. Er nahm dich ernst, dachte nicht in Schubladen, war schonungslos. Ein interessanter Mensch. Ein unruhiger Mensch. Etwas Kindliches hatte er sich bewahrt. Das schaffen nur wenige.

Tipp für heute: „Freiheit wird sich rausgenommen“ (aus dem Gedicht: ‚Es gibt keine Freiheit‘, Bert Papenfuß)

Ahne | Allgemein | Keine Kommentare Zum Seitenbeginn springen

Von einem, der die meisten auch lieber stehen lässt

27. August 2023

Kleiner Tipp an alle, die mit dem Pilzesuchen beginnen. Geht bitte gemeinsam mit Menschen los, denen ihr vertraut und die sich auskennen. Anhand von Apps oder Pilzbüchern das Sammeln anzufangen, birgt ein hohes Risiko. Wenn man sich unsicher ist, ob ein Pilz essbar oder giftig ist, diesen am besten stehen lassen oder unbedingt eine Pilzberatungsstelle aufsuchen. Und nichts darauf geben, was Medien so verbreiten. Der RBB hat gerade heute wieder auf seiner Internetseite unglaubliches „Wissen“ offenbart. Danach kann man einen Steinpilz anhand seines „bräunlichen“ Hutes erkennen und sein Stiel habe eine „recht helle Haut“ mit einer Netzzeichnung meist nur im „oberen Bereich“. Hoffe nicht, dass Unkundige nach solchen Hinweisen sich auf die Suche begeben. Witzig kann der RBB auch sein, zum Beispiel beim Wiesenchampignon. Diesen findet man laut der äußerst groben Pilzhilfe „meist eher auf den Feldern oder an Waldrändern“. Nicht etwa auf Wiesen, wie der Name uns suggerieren möchte?

Heute: Berlin, FIT-Tankstelle, 19 Uhr: Große-Open-Air-Abschiedssause der Reformbühne Heim & Welt mit Susanne M. Riedel, Heiko Werning, Falko Hennig, Spider, Frank Sorge, Gott und mich, sowie den Superstargästen Jakob Hein (Podcaster mit Doktortitel) sowie der Bolschewistischen Kurkapelle Schwarz-Rot (Tanzmusik) findet übrigens auch bei Regen statt, gibt nämlich eine Plane über den Köpfen, für alle aus Zucker, die ersten 50 zumindest

Ahne | Allgemein | Keine Kommentare Zum Seitenbeginn springen

Überfordert

26. August 2023

Gerade eben fiel mir auf, ich habe auch in diesem Jahr schon wieder vergessen über 8 Milliarden Menschen zum Geburtstag zu gratulieren. Es ist zum Heulen. Jedes Jahr werden es mehr.

Tipp für heute: Einen Geburtstagskalender anlegen (einen sehr dicken).

Ahne | Allgemein | Keine Kommentare Zum Seitenbeginn springen

Du durchsuchst gerade das Archiv von Ahne.

Kategorien